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Hure Irina – Eine freischaffende Prostituierte berichtet aus ihrem Alltag

Hure Irina – Eine freischaffende Prostituierte berichtet aus ihrem Alltag

Wie ist das Leben als Hure? Viele Menschen haben sich diese Frage sicherlich schon gestellt, aber für Außenstehende ist es nach wie vor schwer vorstellbar, wie das Leben als Prostituierte abläuft. Und selbst Männer, die regelmäßig zu einer Hure gehen, haben oft keine Vorstellung, was die Frauen, die ihnen für Geld zu Diensten sind, sonst noch im Leben tun.

In Teilen der Medien wird oft ein sehr negatives Bild der Prostituierten gezeichnet. Eine Hure würde zu ihrer Tätigkeit gezwungen oder habe sonst keine Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, heißt es dort oft. Feministinnen sehen das Leben als Hure sogar als Unterwerfung der Frau an und würden die Prostitution am liebsten ganz verbieten.

Nur selten kommt es vor, dass man eine Hure selbst aus ihrem Leben berichten lässt, die die Dinge aus ihrer eigenen Perspektive darstellen kann. Wir haben eine Hure aus Hamburg getroffen, die bereit war, uns einen Einblick in ihren Alltag zu geben. Sie heißt Irina, ist 27 Jahre alt und stammt gebürtig aus Polen.

Sie studiert an der Universität Hamburg und geht nebenbei anschaffen. Mit ihr konnten wir ausführlich über ihre Erlebnisse als Hure sprechen.

Als Hure kann man schnell viel Geld machen

Irina stammt aus einem kleinen Ort im östlichen Polen unweit der russischen Grenze. Als ihre Schulzeit zu Ende ging, dachte sie daran zu studieren, aber die Möglichkeiten in ihrem Heimatland schienen ihr zu begrenzt.

„Schon in unserem Ort war wenig los und gerade für uns jüngere Menschen gab es nur wenig Möglichkeiten, einen gut bezahlten Job zu finden. Viele in meiner Klasse träumten von einem Leben weiter im Westen. In die USA wären die meisten gerne gegangen, aber das war für viele einfach zu teuer. Also versuchten viele nach Deutschland zu gehen“ erinnert sich Irina zurück.

Sie selbst hatte sich an mehreren deutschen Unis beworben und war heilfroh, als sie dann an der Uni Hamburg einen Studienplatz bekam. Doch schon in den ersten Monaten merkte sie, wie schwierig das Leben als Studentin sein kann. Zwar unterstützten ihre Eltern sie so gut sie konnten, aber das Geld war sehr sehr knapp.

„So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich hatte zwar einen Nebenjob in einem Supermarkt, aber da bekam ich nur 7,- Euro pro Stunde. Das war auf Dauer auch nicht genug.“

Über eine ebenfalls aus Polen stammende Kommilitonin fand sie dann eine Möglichkeit, in einem Hamburger Bordell neben dem Studium als Hure Geld zu verdienen. „Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob ich das machen sollte, aber ich fand schließlich den Mut, es zu probieren. Die ersten Male mit den Männern war ich schon etwas unsicher, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und bei einigen Männern gefiel es mir sogar.“

Und weil sie als Hure deutlich mehr Geld verdient hat, als es in so ziemlich jedem anderen Job möglich gewesen wäre, blieb Irina dabei und ging nach der Uni mehrfach in der Woche anschaffen.

Als Hure kann man viel Spaß haben

Viele Fragen sich, was für ein Gefühl es für eine Hure ist, wenn sie gerade für Geld mit einem Freier schläft. Irina beschreibt diese Emotionen unterschiedlich, aber fast ausschließlich positiv.

„Wie gesagt, am Anfang war es schon sehr aufregend, aber die Männer, die zu mir ins Bordell gekommen sind, waren eigentlich ganz normale Männer, wie man sie täglich auf den Straßen sieht. Dass mich einer mies oder von oben herab behandelt hat, ist nie der Fall gewesen.“

Gleichwohl war nicht jeder Freier ein Mann nach Irinas Geschmack. Wie sie als Hure mit solchen Männern umgegangen ist, hat uns natürlich sehr interessiert. „Wenn mal einer kam, den ich eher abstoßend fand, habe ich beim Sex einfach an etwas anderes gedacht. An mein nächstes Referat, das ich an der Uni halten sollte, daran, was ich mir am Abend noch zu essen mache, alles Mögliche. So konnte ich den Sex gut überstehen.“

Auf der anderen Seite spricht Irina aber auch von Männern, mit denen sie den Sex sehr genossen hat und durch die sie auch viele neue sexuelle Erfahrungen sammeln konnte. „Es gibt schon Männer, bei denen ich mich fragte, was die hier machen. Die können doch auch so eine Frau nach der anderen ins Bett kriegen. Aber viele von denen fanden es wohl einfacher Geld auf den Tisch zu legen und sofort Sex zu haben.“

Diese Männer hätten eine Menge drauf gehabt im Bett, sagt Irina in einem fast schwärmerischen Ton. „Einige waren echt super bestückt. So tolle Schwänze habe ich bei meinen Freunden noch nicht gehabt. Die konnten es mir richtig gut und lange besorgen. Das war super: Tollen Sex haben und noch Geld dafür bekommen.

Und was einige Männer an Stellungen kennen, war auch unglaublich. Da waren Positionen dabei, die ich noch gar nicht kannte. Vielleicht kamen diese Männer auch deshalb zu uns ins Bordell, weil sie solche Experimente bei ihren Frauen nicht machen konnten.“

Als Hure darf man nicht zu viele Gefühle zulassen

Ob sich Irina bei so vielen Männern, mit denen sie Spaß im Bett hatte, auch mal in einen verliebt hatte, wollten wir wissen. Aber das sei so nie vorgekommen, versichert sie uns. „Klar waren da einige, mit denen ich auch mal privat ausgegangen wäre, wenn ich die unter anderen Umständen kennengelernt hätte, aber so richtig verknallt habe ich mich in keinen der Männer.“

Für Irina sei es wichtig gewesen, dass sie ihren Job als Hure von ihrem restlichen Leben gedanklich klar trennen konnte. „Es gab auch immer Männer, die anscheinend einsam oder unglücklich waren. Die wollten dann auch reden und mich küssen. Am Hals oder den Wangen habe ich Küsse auch zugelassen, aber Küsse auf den Mund waren für mich genauso tabu wie Sex ohne Gummi.

Klar habe ich nach dem Sex den Männern auch zugehört, aber diese Männer brauchen eine richtige Partnerin, die sie so mag wie sie sind. Es wäre falsch gewesen, diesen Männern die Illusion zu geben, sie könnten sich Liebe und Geborgenheit im Bordell kaufen. Ich habe ja die Aufgabe, den Männern tollen Sex zu bieten, und nicht als Therapeutin aufzutreten. Also habe ich mich meistens schon auf den Sex beschränkt und war froh, wieder etwas Geld verdient zu haben. Aber ein bisschen Leid taten mir einige der Männer schon.“

Als Hure kann man gut anonym bleiben

Ob Irina nicht die Sorge hatte, irgendwann mal von jemandem als Hure gesehen zu werden, den sie kennt, hat uns noch interessiert. Oder was passiert wäre, wenn sie einen Freund hatte und der von ihrer Arbeit als hure Wind bekommen hätte.

„Ja, daran habe ich öfter gedacht, zum Beispiel, wenn einer meiner Professoren in mein Bordell gekommen wäre und mich gesehen hätte. Ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgegangen wäre.

Einen Freund hatte ich in den letzten Jahren immer nur kurzzeitig. Aber wenn ich mit einem zusammen war, habe ich immer versucht zu verheimlichen, dass ich als Hure aktiv bin. Ich habe mir dann immer irgendwelche Ausreden einfallen lassen, zum Beispiel dass ich mit einer Kommilitonin lernen müsste oder so. Damit konnte ich meinen kleinen, heißen Nebenjob gut verbergen.“

Auch sonst sei es nie vorgekommen, dass Irina von einer ihr bekannten Person gesehen wurde. Mittlerweile sei sie aber auch gelassen genug und könnte mit einer solchen Situation gut umgehen. Da ist sich Irina sicher.

Wie lange Irina noch als Hure aktiv sein will oder kann weiß sie noch nicht. Aber ihr gefällt der Job als Hure ganz gut, weshalb sie ihn ein paar Jahre ganz bestimmt noch machen möchte. Da sie bald ihr Studium beendet, wird sie ja die Wahl haben, ob sie weiter als Hure arbeitet oder in einen anderen Beruf wechselt.

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