15. Todestag von Lolo Ferrari – Porträt eines Busenwunders

15 Jahre ist es heute her, dass Lolo Ferrari in ihrem Haus in Südfrankreich tot aufgefunden wurde. Bis heute sind die genauen Umstände ihres Todes nicht zweifelsfrei aufgeklärt.

So mysteriös ihr plötzlicher Tod im Alter von nur 37 Jahren war, so schillernd und polarisierend war ihre Erscheinung zu Lebzeiten. Dies ist auch der Grund, warum Lolo Ferrari bis heute von vielen Männern und Frauen verehrt wird.

Lolo Ferrari hatte eine traurige Kindheit

Nachdem Lolo Ferrari, die eigentlich Ève Geneviève Aline Valois hieß, am 9. Februar 1963 in Clermont-Ferrand geboren wurde, deutete nichts auf ihre später so außergewöhnliche Karriere hin. Der Vater war Ingenieur, die Mutter Hausfrau. Die Familie lebte in dem nordfranzösischen Badeort La Baule-Esoublac.

Zu ihrer Mutter hatte Lolo Ferrari nach eigener Aussage kein gutes Verhältnis. Ihre Mutter habe sie hässlich gefunden und die Einstellung gehabt, Lolo Ferrari sei nichts wert. In Ferraris Pubertät kam noch die Langeweile hinzu, die in der nordfranzösischen Provinz vorgeherrscht habe.

Insofern erstaunt es nicht, dass sich Lolo Ferrari einen anderen Lebensweg wünschte und versuchte, aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen. Dies sollte ihr gelingen, als sie 1988 einem Mann begegnete, der entscheidenden Einfluss auf ihr Leben haben sollte: Eric Vigne.

Lolo Ferrari und die Schönheits-OP’s

Eric Vigne war deutlich älter als Lolo Ferrari und schien eine enorme Wirkung auf sie gehabt zu haben. Jedenfalls heirateten die beiden sehr schnell. Ihr Einstieg in die Unterhaltungsbranche begann dann an einem Tag am Strand, als sie einem Fotografen aufgefallen war.

Dieser überredete Lolo Ferrari dazu, auch Nacktfotos von sich machen zu lassen. Für eine größere Berühmtheit hätte dies aber nicht gereicht. Anfang der neunziger Jahre gab es durch das Ende des kalten Krieges tausende neuer Nacktmodelle aus Osteuropa. Die Konkurrenz war viel zu groß, als dass man nur durch Nacktfotos etwas Besonderes hätte werden können.

So begann Lolo Ferrari nach und nach ihr Äußeres immer mehr zu verändern. Von großen Brüsten habe sie schon als junges Mädchen geträumt. Angetrieben von Vigne unterzog sich Lolo Ferrari in den Folgejahren insgesamt 22 Schönheitsoperationen.

Allein ihre Nase ließ sie sechs Mal operieren und ihre berühmten Brüste fünf Mal. 130 Zentimeter betrug ihr Brustumfang zuletzt, was ihr einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde bescherte. Sie sagte einmal, sie könne nichts Natürliches an sich ertragen und wollte ihren Brustumfang sogar auf 140 Zentimeter steigern.

Lolo Ferraris Durchbruch folgte 1995

Durch ihre künstlich veränderte und extrem auffällige Erscheinung, vor allem ihre enorme Oberweite, gelangte Lolo Ferrari erstmals 1995 in den Blickpunkt der Weltpresse. Als sie bei den Filmfestspielen von Cannes einen Film promotete, sorgte sie für so viel Aufsehen, dass in zahlreichen Ländern über sie berichtet wurde.

Den plötzlichen Bekanntheitsgewinn nutzte Lolo Ferrari und betätigte sich in der Folgezeit in mehreren Bereichen. So bekam sie, nachdem sie zuvor in Pornofilmen mitgewirkt hatte, nun auch andere Filmrollen angeboten.

Auch in der Popmusik versuchte sich Lolo Ferrari und konnte mit der Single „Airbag Generation“ zumindest in ihrer französischen Heimat einen Erfolg verbuchen. Zudem brachte sie eine eigene Unterwäschekollektion und sogar eine Gummipuppe mit ihrem Namen heraus.

Auch in Revuetheatern und in Diskotheken trat sie auf undwar Moderatorin und Gast in zahlreichen Fernsehsendungen, und das nicht nur in Frankreich, sondern auch in anderen Ländern, wie etwa Großbritannien oder Deutschland.

Lolo Ferrari polarisierte wie nur wenige andere

Der Erfolg hatte für Lolo Ferrari aber auch Schattenseiten. Immer wieder wurde sie wegen ihrer äußeren Erscheinung, speziell ihrer riesigen Brüste angefeindet. Feministinnen nannten sie eine Verräterin, die der Sache der Frau nur schaden würde.

Hinzu kamen körperliche Probleme. Jede ihrer beiden Brüste soll volle drei Kilogramm gewogen haben. Dies hatte nicht nur Auswirkungen auf den Rücken, sondern es führte auch dazu, dass Lolo Ferrari nur ein paar hundert Meter am Stück gehen konnte. Schnell laufen war praktisch gar nicht möglich und selbst das von ihr so geliebte Tanzen konnte sie nur eingeschränkt ausüben.

Andererseits wurde sie auch von vielen Menschen bewundert. Immer wenn sie öffentliche Auftritte hatte, scharten sich die Menschen um sie, von denen einige immer wieder versucht hätten ihre Brüste anzufassen.

Lolo Ferrari starb unter bis heute ungeklärten Umständen

Der Tod Lolo Ferraris gibt bis heute Rätsel auf. Nur eine Woche bevor sie tot in ihrem Haus gefunden wurde, sei sie kerngesund gewesen. Als Todesursache galt zu Beginn der Missbrauch von Medikamenten, bis dies durch eine Obduktion widerlegt werden konnte.

Später geriet ihr Mann Eric Vigne in den Fokus der Ermittlungen, da bei einer späteren Obduktion von Lolo Ferrari Anzeichen für einen Tod durch Ersticken entdeckt wurden. Vigne wurde zwar kurzzeitig inhaftiert, aber nie verurteilt. Die Behauptung, das Gewicht ihrer großen Brüste sei die Ursache für den Tod von Lolo Ferrari gewesen, konnte nie belegt werden.

In Erinnerung an Lolo Ferrari, die uns so viele schöne Stunden bescherte.