Ein Pornokino, seltener auch Erotik-Kino oder Sexkino genannt, ist ein spezielles Kino, in dem ausschließlich Pornofilme in Endlosschleife gezeigt werden und das von den Besuchern in erster Linie dazu aufgesucht wird, um Sex zu haben oder andere sexuelle Handlungen auszuführen.
Pornokinos werden dem Rotlichtgewerbe zugerechnet. Der Eintritt zu einem Pornokino ist nur volljährigen Personen erlaubt. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen ein Pornokino nicht betreten.
Pornokino – Zur Geschichte
Vorläufer des heutigen Pornokinos entstanden bereits um 1900. Auf Jahrmärkten und anderen öffentlichen Veranstaltungen zeigten Schausteller erste Kurzfilme mit erotischen Inhalten, zum Beispiel einem Striptease.
Das Zeigen pornografischer Filme war jedoch in nahezu allen Ländern in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts verboten, weshalb pornografische Filmvorführungen nur im privaten Rahmen oder im Untergrund möglich waren.
Erst ab den 1960er-Jahren konnten im Zuge der sexuellen Liberalisierung Pornofilme wieder öffentlich gezeigt werden. In der Folge kam es zur Gründung der ersten Sexkinos in Dänemark, ab den 1970er-Jahren auch in Deutschland, anderen europäischen Ländern und den USA.
Während die Verfügbarkeit von Porno-Videos ab den 1980er-Jahren und Pornos im Internet ab den 1990er-Jahren deutlich anwuchs, gerieten die Sexkinos in eine Krise. Viele Kinos mussten sogar endgültig schließen. In den letzten Jahren ist aber eine Konsolidierung, teilweise sogar eine wachsende Popularität zu beobachten.
Pornokino – Der Aufbau
Pornokinos kann man meist in Rotlichtvierteln finden, mitunter aber auch in anderen Vierteln. Äußerlich sind sie oft durch auffällige Neonbeleuchtung und große Beschriftungen gekennzeichnet.
Oft sind sie mit einem Sex-Shop verbunden, was jedoch kein zwingendes Merkmal für eine Pornokino sein muss. Ein Pornokino ist zumeist deutlich kleiner, als konventionelle Kinos, obgleich es hier und da auch größere Pornokinos gibt.
In die Einrichtung wird bei einem Pornokino im Normalfall eher wenig investiert, weshalb das Erscheinungsbild auf viele eher billig, mitunter sogar etwas schmuddelig wirkt. Die Beleuchtung ist in einem Pornokino ebenfalls eher sparsam. Oft überwiegt hier gedämpftes, manchmal auch rotes Licht.
Oft wird ein einem Pornokino im Hintergrund auch Musik gespielt und man kann Getränke kaufen, wie es auch in einem gewöhnlichen Kino der Fall ist.
Aktivitäten in einem Pornokino
In den Kinoräumen, die meistens deutlich kleiner sind, als in einem herkömmlichen Kino, kann man sich die Filme anschauen. Die meisten Besucher im Pornokino gehen dort aber mit explizit sexuellen Absichten hin. Waren Sexkinos dabei lange Zeit ein beliebter Treffpunkt für Homosexuelle, sind heute auch viele Heterosexuelle und Paare in einem Pornokino anzutreffen. Die Mehrzahl der Besucher sind jedoch nach wie vor Männer.
In einem Pornokino sind praktisch alle Arten sexueller Handlungen möglich: Von Selbstbefriedigung, über den Sex zu zweit, zum Beispiel einem Partnertausch, bis hin zu Gang Bangs kann das gesamte Spektrum an Sexpraktiken ausgelebt werden.
Der Sex kann in den Räumen vorgenommen werden, in denen die Filme gezeigt werden. Viele haben in einem Pornokino auch auf der Toilette Sex oder in separaten Räumlichkeiten. Beliebt sind auch die so genannten Glory Holes, also Löcher in den Wänden, durch die Mann zum Beispiel sein Geschlechtsteil stecken kann, während auf der anderen Seite eine andere unbekannte Person die Befriedigung vornimmt.
Regeln oder Verhaltenskodizes wie man es von Swinger-Clubs oder anderen Einrichtungen kennt, gibt es in einem Pornokino nicht. Der Sex ist hier zumeist schnell und unverbindlich. Dass sich Menschen, die in einem solchen Kino miteinander Sex hatten, danach wieder verabreden, ist eher die Ausnahme.