Filme und Sex gehören wohl zu den schönsten Dingen, die es gibt. Mit Freunden oder mit der Liebsten ausgehen und dann im Kino auf einer riesigen Leinwand bei bestem Sound einen Film zu schauen, ist ein Genuss, den sich Millionen von Menschen regelmäßig nicht entgehen lassen wollen.
Und wie viel Spaß man mit Sex haben kann, muss an dieser Stelle wohl nicht näher erläutert werden. Was liegt da näher, als Sex und Film miteinander zu verbinden. Sex-Szenen werden heute zwar in vielen Filmen eingesetzt, mal aus dramaturgischen Gründen, mal, um mehr Zuschauer anzulocken, aber eine erotische Geschichte filmisch zu erzählen, stellt nochmal eine andere Kategorie dar.
Erotikfilme gehören seit jeher zu den beliebtesten und auch meistdiskutierten Filmen. Einige sind filmisch sehr hochwertig und anspruchsvoll, andere kommen dagegen nicht über das Mittelmaß hinaus oder werden sogar von Kritikern verrissen.
Wie auch immer ein Erotikfilm bewertet wird, die Zuschauer rennen den Kinobetreibern bei Erotikfilmen oftmals alle Türen ein. Das Kinoerlebnis verbunden mit sexuellen Impulsen hat sich schon oft als wahrer Zuschauermagnet erwiesen. Wir haben einmal jene Erotikfilme zusammengestellt, die in Deutschland an den Kinokassen die erfolgreichsten gewesen sind.
Erotikfilm Platz 10: 9 1/2 Wochen
Ein Kinoklassiker aus den 1980er-Jahren ist „9 ½ Wochen“. Der Film erzählt die die Geschichte des Börsenmaklers John, gespielt von Mickey Rourke, und der Galeristin Elizabeth, die von Kim Basinger dargestellt wird. Nachdem sich beide in New York kennen gelernt haben, lassen sie sich auf eine sexuelle Beziehung ein, in der sie immer weitere Experimente vollziehen, die auch sadomasochistische Praktiken einschließen. Bemerkenswert: In den USA enttäuschte der Film mit seinen Zuschauerzahlen, in Deutschland war er mit 1,5 Millionen Kinobesuchern aber ein großer kommerzieller Erfolg.
Erotikfilm Platz 9: Sliver
Die Romanverfilmung „Sliver“ aus dem Jahr 1993 lockte trotz überwiegend negativer Kritiken 1,6 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos. Sharon Stone spielt hier die Lektorin Carly, die in ein Haus in New York namens Sliver zieht, in dem es zu mysteriösen Todesfällen kam. Bevor diese aufgeklärt werden, geht es zwischen Carly und dem Nachbarn Zeke, gespielt von William Baldwin, sexuell richtig zur Sache.
Erotikfilm Platz 8: Die flambierte Frau
Wer da sagt, nur die Amerikaner können gute Filme machen und die Deutschen nicht, wird durch „Die flambierte Frau“ aus dem Jahr 1983 eines besseren belehrt. Der Film von Regisseur Robert van Ackeren erhielt nicht nur hervorragende Kritiken und sogar eine Oscar-Nominierung, sondern war mit 1,9 Millionen Zuschauern in Deutschland auch ein großer wirtschaftlicher Erfolg. Für Gudrun Landgrebe, die an der Seite von Mathieu Carriere die Hauptrolle spielte, bedeutete der Film damals den internationalen Durchbruch.
Sie stellt hier Eva dar, eine aus gutem Haus stammende Frau, die von ihrem Leben gelangweilt ist und schließlich ihren Ehemann verlässt. Nachdem sie als Callgirl und später als Domina tätig wird, lernt sie Chris kennen, einen Gigolo, der Männern und Frauen sexuelle Dienstleistungen anbietet. Die anfangs glückliche, später aber immer schwieriger werdende Beziehung der beiden, stellt die Haupthandlung des Films dar.
Erotikfilm Platz 7: Enthüllung
Der Film „Enthüllung“ aus dem Jahr 1994 wagt sich mit dem Thema sexuelle Belästigung an ein sehr heißes Eisen. Demi Moore spielt hier die Geschäftsfrau Meredith, die ihren Kollegen Tom, dargestellt von Michael Douglas, verführen will und ihn später der sexuellen Belästigung beschuldigt. Der Thriller von Regisseur Barry Levinson lockte so satte 2,9 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos.
Erotikfilm Platz 6: Die Geschichte der O.
Frankreich ist ein Land, das schon seit Jahrzehnten für gute Filme steht. Mit dem Liebesfilm „Die Geschichte der O.“ gelang Regisseur Just Jaeckin auch ein großer kommerzieller Erfolg. Die Geschichte der jungen Corinne, die sich freiwillig sexuell unterwirft, war in Deutschland lange Zeit auf dem Index, wurde aber nach Freigabe des Films von 3,5 Millionen Menschen in Deutschland angesehen.
Erotikfilm Platz 5: Emanuela / Emmanuelle
Die Top 5 eröffnet der gerade genannte Just Jaeckin, der nicht nur „Die Geschichte der O.“, sondern 1974 auch den Film „Emanuela“ (Originaltitel: „Emmanuelle“) drehte. Dieser handelt von der Diplomatengattin Emmanuelle, die der Langeweile ihres Lebens entfliehen will und mit ihrem Liebhaber Mario immer neue sexuelle Grenzerfahrungen sammelt. Trotz teilweise verheerender Kritiken wurde er mit vier Millionen Kinobesuchern in Deutschland ein absoluter Kassenschlager.
Erotikfilm Platz 4: Fifty Shades of Grey
Diesen Film hätten viele wohl auf dem ersten Platz vermutet, aber der Kinoerfolg dieses Jahres muss hier mit Platz 4 vorlieb nehmen. Dennoch hat „Fifty Shades of Grey“ für Furore gesorgt, wie kaum ein Film zuvor. Die Geschichte der jungen Studentin Anastasia, die sich dem Millionär Christian und dessen sadomasochistischen Spielchen hingibt, lockte bisher 4,1 Millionen Menschen in die deutschen Kinos.
Erotikfilm Platz 3: Basic Instinct
Der Thriller „Basic Instinct“ von 1992 kann beinahe mit „Fifty Shades of Grey“ mithalten, was sein mediales Echo anbelangt. Die Geschichte des Polizisten Nick (Michael Douglas), der der unter Mordverdacht stehenden Schriftstellerin Catherine (Sharon Stone) verfällt und mit ihr eine wilde Affäre beginnt, obwohl er gegen sie zu ermitteln hat, wurde heiß diskutiert.
Regisseur Paul Verhoeven gelang mit dem Film nicht nur ein Kinoklassiker, der unter anderem für zwei Oscars nominiert wurde, sondern auch ein weltweiter Publikumserfolg. Allein in Deutschland sahen den Film 4,5 Millionen Menschen. Für Sharon Stone, die mit ihren übereinanderschlagenden Beinen für eine der berühmtesten Szenen der Filmgeschichte sorgte, bedeutete der Film zudem den Durchbruch als Schauspielerin und Sexsymbol.
Erotikfilm Platz 2: Eine verhängnisvolle Affäre
Es scheint, als wäre Michael Douglas ein Garant für erfolgreiche Erotikfilme. Nach „Enthüllung“ und „Basic Instinct“ ist „Eine verhängnisvolle Affäre“ aus dem Jahr 1987 der dritte Film in den Top 10 mit ihm. In dem Thriller von Regisseur Adrian Lyne geht es um den von Douglas verkörperten Familienvater Dan, der mit der attraktiven Alex, dargestellt von Glenn Close, eine Affäre beginnt. Während für Dan alles nur ein kurzer Seitensprung war, wird Alex immer besessener und setzt Dan immer stärker unter Druck bis es schließlich zur völligen Eskalation kommt.
Der Film wurde von Kritikern unterschiedlich aufgenommen, aber für sechs Oscars nominiert, von denen jedoch keiner gewonnen werden konnte. Beim Publikum lief es dagegen besser. In den USA war der Film ein großer Erfolg, genauso wie in Deutschland, wo ihn 4,6 Millionen Zuschauer angesehen haben.
Erotikfilm Platz 1: Der letzte Tango in Paris
Für viele ist dies der Erotikfilm schlechthin. „Der letzte Tango in Paris“ von Regisseur Bernardo Bertolucci aus dem Jahr 1972 bot bzw. bietet alles, was zu einem erfolgreichen Erotikfilm gehört: Von heftigen Diskussionen über Zensurversuche bis hin zu immensen Zuschauerzahlen. Darüber hinaus erzählt er eine Geschichte, die auf den ersten Blick einfach erscheint, aber dahinter den Schmerz des menschlichen Daseins und die Einschränkung des Einzelnen durch gesellschaftliche Einrichtungen und Konventionen problematisiert.
Für Marlon Brando war der Film seinerzeit ein sensationelles Comeback. Er verkörpert hier den alternden Amerikaner Paul, der sich in einem Pariser Hotel regelmäßig mit der jungen Französin Jeanne, gespielt von Maria Schneider, zum Sex trifft. Die dabei entstandenen Sexszenen sorgten für hitzige Debatten, was dem Erfolg des Films sicherlich zuträglich war.
Waren die Kritiker lange Zeit uneins über die Bewertung des Films, so wird er heute doch überwiegend als ein sehr gelungener Film, mitunter sogar als Meisterwerk angesehen.
In Deutschland wollten 5,2 Millionen Menschen den Film im Kino sehen, womit „Der letzte Tango in Paris“ der erfolgreichste Erotik-Blockbuster hierzulande ist.