Wohl jeder Mensch kennt das Gefühl des Verliebtseins. Einem Menschen zu begegnen, der einen fasziniert und an den man ständig denken muss, zählt zu den wohl schönsten Dingen im Leben.
Was aber, wenn sich diese Verliebtheit nicht auf einen anderen Menschen richtet, sondern auf einen Gegenstand? Objektophilie oder auch Objekt-Sexualität nennt man dieses Phänomen, bei dem sich Menschen in unbelebte Objekte verlieben.
Dabei geht es nicht um die jedem bekannte Freude an bestimmten Dingen, wie etwa dem neuen Bett oder Smartphone, sondern um eine echte Verliebtheit in einen Gegenstand.
Als Beispiel sei hier die Frau genannt, die den Begriff Objektophilie geprägt hat. Die Schwedin Eija-Riitta Eklöf-Berliner-Mauer sorgte einst für öffentliches Aufsehen, weil sie nach eigener Aussage 1979 die Berliner Mauer geheiratet habe. Sie sei in dieses Bauwerk verliebt und gab sogar an, die Berliner Mauer sexy zu finden. Als die Mauer 1989 abgerissen wurde, war dies für sie ein sehr schlimmes Erlebnis.
Für die meisten Menschen ist dies wahrscheinlich ein unvorstellbares Gefühl. Viele, die zum ersten Mal von der Objektophilie hören, denken: „Na, geht’s noch? Wie kann man denn Dinge lieben?“
Insofern haben Objektsexuelle mit großem Unverständnis und mit Ablehnung in der Öffentlichkeit zu leben. Sie werden überwiegend für Spinner oder für anderweitig geistig gestörte Menschen gehalten.
Dabei handelt es sich nicht um einen Schwindel oder eine vorgetäuschte Präferenz, sondern um eine echte emotionale Verbundenheit zu einem Gegenstand, die zum Teil auch um sexuelle Empfindungen ergänzt wird.
Die Bandbreite der Gegenstände, auf die sich die Objekt-Sexualität richtet, ist dabei außerordentlich groß. So kommen als Gegenstände unter anderem Gebäude, Fahrzeuge und Spielsachen in Frage.
Viele Objekt-Sexuelle spüren sogar eine Erwiderung ihrer Liebe durch den begehrten Gegenstand, wenn sie diesen berühren. Zudem haben sie auch den Glauben, der geliebte Gegenstand habe eine Seele oder eine Art Geist.
Es gibt eine ganze Reihe von Objektophilen, die mehrere Gegenstände gleichzeitig lieben, so wie andere Menschen mehrere Sexualpartner zur selben Zeit haben.
In den Wissenschaften ist das Phänomen der Objekt-Sexualität bislang nur in geringem Umfang erforscht worden. Das Wort Objektophilie ist bis dato auch kein in der Forschung gebräuchlicher Begriff. Die Anzahl der Objekt-Sexuellen auf der Welt ist nach derzeitigen Erkenntnissen einfach zu gering, um belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse zu Tage fördern zu können.
Sollten sich zu diesem wirklich ungewöhnlichen Thema neue Erkenntnisse ergeben, werden wir auf jeden Fall wieder darüber berichten.
Ein Kommentar
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