Da war es gestern dann soweit: Das Finale von Germany’s Next Topmodel wurde ausgestrahlt. Nachdem das eigentliche Finale vor zwei Wochen in Mannheim wegen einer anonymen Bombendrohung abgesagt werden musste, wurde die Show nachgeholt.
Dieses Mal war es aber keine Live-Sendung, sondern die Ausstrahlung einer vor wenigen Tagen in New York gedrehten Aufzeichnung und statt in einer vollen Halle mit 10.000 Zuschauern war die Kulisse mit nur rund 200 Zuschauern auch deutlich kleiner. Die Siegerin stand also schon vor der Ausstrahlung fest, aber wer es ist wurde streng geheim gehalten.
Germany’s Next Topmodel – Wie umgehen mit den Ereignissen?
Die Frage war zunächst, wie die moderierenden Juroren mit dem Vorfall von vor zwei Wochen umgehen sollten. Es wurden noch einmal die Momente jener Nacht aufgegriffen. Ein riesiger Schock sei das gewesen, so etwa Heidi Klum.
Aber man wolle sich von einer Bombendrohung nicht unterkriegen lassen. Man sei den Fans der Show schließlich ein Finale schuldig. Und im fernen New York, wo die Show abgeschirmt von der Öffentlichkeit stattfand, war auch nicht mit weiteren Drohungen oder ähnlichen unerwünschten Ereignissen zu rechnen. Wer vor zwei Wochen der Anrufer mit der Bombendrohung war, ist übrigens immer noch nicht bekannt.
Germany’s Next Topmodel – Wie man eine Bombendrohung ausschlachtet
Doch was dann folgte, war eine doch sehr billige Ausschlachtung der Bombendrohung: Aufdringliche Musik, die Bilder untermalte, wie die Zuschauer die Halle verlassen hatten, dazu Augenzeugenberichte und sehr viel Eigenlob des veranstaltenden Senders für seine Reaktion und die schnelle Evakuierung der Halle.
Anscheinend hatte man bei der Show so wenig zu bieten, dass möglichst viel Sendezeit mit der Bombendrohung gefüllt werden sollte. So kann man natürlich leicht eine inhaltsarme Show auf zwei Stunden Dauer aufblähen und auch ein eigentlich sehr ernstes Ereignis noch mal zum eigenen Vorteil nutzen.
Germany’s Next Topmodel – Die Juroren werden auch nicht besser
Doch auch die Teile der Show, bei denen die Bombendrohung nicht Thema war, konnten nicht wirklich überzeugen. Die Jurymitglieder Heidi Klum, Thomas Hayo und Wolfgang Joop hatten außer Smalltalk, faden Komplimenten für die Kandidatinnen und anderen Belanglosigkeiten nicht viel zur Show beizutragen.
Moderieren ist auch nicht gerade deren Stärke, wie vor allem an Thomas Hayo zu erkennen war, der manchmal etwas ungelenk mit seinen Moderationskarten hantierte. Einzig Heidi Klum kann man zugestehen, dass sie wenigstens geil aussah.
Germany’s Next Topmodel – Vanessa gewinnt Jubiläumsstaffel
Der Wettstreit der drei jungen Nachwuchsmodels war im Grunde wie er jedes Jahr war, nur eben etwas unspektakulärer, da die Show in einem deutlich kleineren Rahmen stattfand als sonst.
So geriet ausgerechnet die Jubiläumsstaffel am Ende zu einem kleinen Reinfall. Zum zehnten Mal suchte Heidi Klum ein vermeintliches neues Topmodel und hatte die Wahl zwischen der 17-jährigen Anuthida und den beiden 18-jährigen Mädchen Vanessa und Ajsa. Die drei kann man noch als die einzigen Lichtblicke der Show ansehen. Hübsch anzuschauen waren die alle, so dass es nicht einfach sein würde, hier eine Siegerin zu finden. Gut, ein wenig mager waren sie ja alle, aber dennoch irgendwie ganz niedlich.
Die drei Kandidatinnen liefen in verschiedenen Kleidungsstücken den Catwalk entlang, während die mitgereisten Verwandten jubelten und selbstgebastelte Pappsterne und ähnliche Utensilien schwenkten.
Als erstes schied Ajsa aus. Bis dann die Siegerin feststand, verging aber noch eine gute Dreiviertelstunde. Die Spannung sollte wohl künstlich in die Länge gezogen werden, was aber gründlich misslang.
Am Ende setzte sich Vanessa aus Bergisch Gladbach durch. Wir fanden eigentlich Anuthida aus Lübeck besser, denn so eine exotische Schönheit mit thailändischen Wurzeln wäre mal eine Abwechslung in der Welt der Models.
Aber am Ende gab es Freudentränen bei Vanessa. Hoffen wir, dass sie als Model Fuß fassen kann und nicht in der Versenkung verschwindet, wie die meisten ihrer Vorgängerinnen.
Insgesamt muss man sich wirklich fragen, ob man so eine Show braucht. Eine Bombendrohung so auszuschlachten ist schon fragwürdig und dann so ein langweiliges Finale abzuliefern ist wirklich Fernsehen zum Abgewöhnen.