Knapp bei Kasse? Wer kennt das nicht? Der Arbeitsmarkt ist alles andere als rosig, viele Menschen arbeiten in schlecht bezahlten Jobs, die Lebenshaltungskosten steigen und steigen. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen einen oder sogar zwei Nebenjobs neben ihrer Hauptbeschäftigung ausüben.
Neben den gängigen Nebentätigkeiten, wie Kellnern, Putzen oder Zeitungen austragen, hat sich in den letzten Jahren eine Tätigkeit ganz besonders als gern genommener Nebenjob etabliert: Sex.
„Sex sells“ lautet ein bekannter Spruch aus der Werbebranche und tatsächlich ist die Nachfrage nach käuflicher Liebe gewaltig. So kann man mit Sex als Nebenerwerb weitaus mehr Geld verdienen, als mit anderen Nebenjobs.
Gerade junge Frauen haben den Sex als zusätzliche Geldquelle in der letzten Zeit für sich entdeckt, da es hier viele Möglichkeiten gibt, sein Bankkonto aufzufüllen.
Während viele Frauen als Stripperin, als Nacktbedienung, als Webcam-Girl oder als Nacktmodell arbeiten, also keinen Sex gegen Geld anbieten, gehen immer mehr junge Frauen anschaffen.
Manch einer mag sich fragen, warum denn die jungen Damen gerade dieser Tätigkeit nachgehen. Wir haben uns auf die Suche gemacht und sind schnell fündig geworden. In Hamburg treffen wir Monja. Sie ist 22, blond, gut gebaut und eigentlich Biologiestudentin im sechsten Semester.
Monja arbeitet seit gut einem Jahr als Prostituierte. Was sie dazu getrieben hat, war anfangs schlicht und einfach Geldmangel. „Die hohen Mieten in Hamburg, die Kosten des Studiums, die wenige Zeit neben dem Studium einen normalen Nebenjob auszuführen, das war nicht immer einfach“ erzählt die Blondine.
Über eine Kommilitonin, die in einer Disko auf St. Pauli als Striptease-Tänzerin arbeitet, bekam sie dann Kontakt zum Hamburger Rotlichtmilieu. „Am Anfang hatte ich schon Bammel, wie es denn so ist, mit wildfremden Männern ins Bett zu steigen“ gibt Monja zu. Nachdem sie es aber ein paar Mal gemacht hat, verschwanden die Hemmungen ganz schnell.
Und der Verdienst ist einfach unschlagbar. Das Geld, das andere Studenten in den üblichen Nebenjobs in einem Monat verdienen, macht Monja an zwei Abenden. Die Chance, in kurzer Zeit mehr Geld zu machen, war ein wichtiger Grund für Monja, anschaffen zu gehen, da sie so nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Freizeit hat.
Hat sie denn auch Spaß daran, ständig mit wechselnden Männern gegen Geld Sex zu haben, wollen wir von ihr wissen. „Im Großen und Ganzen ja“ sagt Monja. „Am Anfang hätte ich das auch nicht gedacht, aber heute finde ich es klasse, mit vielen Männern Sex haben zu können“ gesteht sie. „Die meisten Kunden sind Männer, die zu Hause keinen guten Sex mehr bekommen. Die sehnen sich sehr nach jungen Frauen und wollen neben dem Sex auch den Austausch von Zärtlichkeiten. Das ist für mich sehr angenehm, weil ich auch ein wenig verkuschelt bin. Aber die Männer, die schnell zur Sache kommen und schnell fertig sind, sind mir auch recht“ gibt die Studentin unumwunden zu.
Wie lange möchte sie denn den Job noch machen, fragen wir weiter. „So lange ich studiere, werde ich wohl ohne das Geld nicht auskommen“ sagt Monja. Danach hofft sie aber einen anderen Beruf zu finden, von dem sie gut leben kann.
Neben der klassischen Prostitution gibt es aber auch die edlere Variante, Sex als Nebenerwerb zu betreiben: den Escort-Service. Hier lassen sich Frauen für einen Abend, manchmal auch für eine Nacht, als Begleitperson meist wohlhabender Männer buchen.
Gerade Berlin als Metropole und Bundeshauptstadt, in der viele Geschäftsleute unterwegs sind, bietet viele Gelegenheiten, als Escortdame Geld zu verdienen.
Auf Anfrage bei einer Escort-Agentur stellt sich eine Frau einem Interview mit uns zur Verfügung. Es ist die 28-jährige Irina. Schon beim ersten Anblick wird uns klar, warum sie gerne von Männern gebucht wird. Lange, braune Haare, eine tolle Figur und eine sehr stilvolle und gepflegte Erscheinung.
Irina arbeitet eigentlich halbtags als Immobilienkauffrau. Man müsste mit dem Geld, was man dort verdient, doch auskommen, denken wir. Warum also ein Nebenjob beim Escort-Service, fragen wir die junge Schönheit.
Es war vor fünf Jahren während ihrer Ausbildung. Sie hatte da nicht viel verdient und hat daher Stellenbörsen im Internet nach Nebenjobs durchforstet. Eines Tages stieß sie dann auf die Annonce eines Escort-Service. Seitdem ist sie dabei.
„Ich hatte von solchen Angeboten schon vorher gehört, konnte mir aber kein richtiges Bild machen, was mich da erwartet“ berichtet Irina. Die Chefin ihrer Agentur sei aber sehr freundlich gewesen und habe ihr in aller Ruhe erzählt, wie der Job als Escort-Dame funktioniert.
So hat Irina dann den Entschluss gefasst, es einmal zu versuchen. Seitdem ist sie an ein bis zwei Abenden pro Woche den zahlungskräftigen Herren zu Diensten. Da wurden wir natürlich neugierig. Was für Männer sind das denn so? Und was läuft da alles?
„Die meisten Männer, die mich engagieren, kommen aus der freien Wirtschaft“ erzählt Irina. „Wenn die sich mit Geschäftspartnern zu einem Essen oder einem Bankett verabreden, möchten die da nicht alleine hingehen, sondern sich mit einer jungen Frau schmücken. Mir ist schon klar, dass ich da in erster Linie nur als Dekoration und Prestigeobjekt diene, aber wenn das gut bezahlt wird, habe ich kein Problem damit“ räumt die 28-Jährige ein.
Die meisten Männer würden sich auch gut benehmen, schildert sie weiter. Es gebe zwar einige vulgäre Typen, aber da müsse man als Escort-Dame dann eben durch. Nun aber zur Sache, dachten wir. Wie viel Sex läuft da, wollten wir von Irina wissen.
Viel, sagt sie kurz und knapp mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Die meisten Männer, ob verheiratet oder nicht, wohnen ja nicht in Berlin und nutzen die Gelegenheit, nach den beruflichen Verpflichtungen heißen Sex mit einer fremden Frau zu haben.
Ist ihr das nicht unangenehm, fragen wir weiter. „Meistens nicht“ beschreibt Irina ihre Erfahrungen. „Einige Männer sind sehr gut im Bett, andere eher durchschnittlich. Manchmal, wenn ich es mit einem Mann treibe, schalte ich mein Kopfkino ein und stelle mir vor, es wäre irgendein anderer Mann, den ich total heiß finde.“
Und wie lange möchte sie den Job noch machen, fragen wir. Irina kann sich vorstellen, den Job noch viele Jahre zu machen. „Irgendwann bin ich dann wohl zu alt dafür, dann muss ich den Job wohl an den Nagel hängen. Aber dann habe ich hoffentlich auch Mann und Kinder und dann wäre so ein Nebenerwerb auch nicht mehr so angebracht“ sagt sie lachend.