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Krankenschwester klagt an: Lustmolch im Krankenhaus!

Krankenschwester klagt an: Lustmolch im Krankenhaus!

Eine seit jeher beliebter Ausbildungsberuf ist der der Krankenschwester. Man verdient zwar kein Vermögen, aber man kann Menschen helfen und hat in der Regel einen sicheren Job, weil Gesundheit in unserer alternden Gesellschaft immer wichtiger wird und man somit als Krankenschwester mehr und mehr unverzichtbar ist.

Aber der Job der Krankenschwester hat nicht nur schöne Seiten. Körperlich anstrengende Tätigkeiten, die man hier und da als Krankenschwester verrichten muss und pöbelnde Patienten, die ständig an Dingen herum mäkeln sind ein Teil dieses Problems.

Eine Krankenschwester wird gedanklich oft mit Sex verbunden

Aber dass der Beruf der Krankenschwester manchmal auch unangenehme Seiten hat, liegt auch an den sexuell motivierten Phantasien und Klischees, die das heutige Bild der Krankenschwester umlagern.

So zählt der Beruf der Krankenschwester seit langem zu den bei Männern beliebtesten Frauenberufen. Die Frau, die in unschuldig wirkender weißer Kleidung ihre Patienten umsorgt, gehört zu den besonders weit verbreiteten erotischen Wunschvorstellungen in der Männerwelt.

Manche Männer scheinen das aber so zu verstehen, dass man eine Krankenschwester als Lustobjekt ansehen darf und diese gefälligst sexuell verfügbar zu sein hat. Dies beklagt auch eine unserer Leserinnen. Sie heißt Janina, ist 26 Jahre alt und arbeitet als Krankenschwester in einem großen Krankenhaus in Hannover.

Sie hat uns von ihren Erlebnissen berichtet, insbesondere von einem Lustmolch, der sich anscheinend in Janina verguckt hatte und ihr bei der Arbeit das Leben schwer machte. Wir haben lange Zeit überlegt, ob wir diesen Brief veröffentlichen sollen, und wenn ja, zu welchen Zeitpunkt. Letztendlich haben wir uns aber dazu entschieden, und so findet ihr nun an dieser Stelle Janinas Brief:

 

Eine Krankenschwester löst Phantasien bei Männern aus

„Ich bin jetzt schon fast ein Jahr als Krankenschwester in Hannover tätig und mag meinen Job dort auch wirklich gerne. Ich habe nette Kollegen und mit den meisten Patienten verstehe ich mich auch super.

Aber seit einer Weile haben wir einen etwas älteren Patienten, der sich gerne mal daneben benimmt. Ein richtiger Lustmolch ist das. Was der sich schon an Ausrutschern geleistet hat, geht bald auf keine Kuhhaut mehr.

OK, ich weiß natürlich, dass man als Krankenschwester bei Männern gewisse Phantasien auslöst. Meine älteren Kolleginnen haben dieses Problem auch, aber wir jüngeren Schwestern erleben immer öfter, dass uns Männer hinterherschauen oder den ein oder anderen anzüglichen Kommentar ablassen.

Das ist ja alles noch zu verkraften. Auch die Tatsache, dass man als Krankenschwester im grauen Krankenhausalltag für die Männer etwas fürs Auge bietet und eine schön anzuschauende Abwechslung ist, ist mir schon klar.

Ich merke das immer in den wärmeren Monaten des Jahres. Da mag ich keine Hose bei der Arbeit tragen, sondern bevorzuge einen Rock. Dass man da gewisse Einblicke bietet, ist unvermeidlich. Gerade wenn ich mich bücken muss, wenn ich etwas aufheben oder aus den unteren Fächern eines Schranks holen will, kann man sicherlich besonders viel sehen.

Das stört mich auch nicht. Bei manchen Männern habe ich das eigentlich auch ganz gerne, wenn ich von denen bewundernde Blicke bekomme. So haben wir seit kurzem einen neuen Arzt im Praktikum. Der gefällt mir sehr gut. Für den würde ich auch noch weniger anziehen.

Der Lustmolch belästigte Krankenschwester Janina von Beginn an

Aber dieser eine Mann, der geht gar nicht. Das ging schon los, als der bei uns aufgenommen wurde. Nachdem die Anästhesistin mit ihm fertig war, sollte ich ihn in sein Zimmer bringen. Da legte er schon los mit seinen anzüglichen Sprüchen. Da hätte er aber Glück, dass sich so eine Krankenschwester wie ich um ihn kümmern würde.

Nachdem ich ihm sein Zimmer zeigte, meinte er noch: „Na Mäuschen, wann kommst du denn wieder zu mir? Machst du auch private Betreuung nach Feierabend?“ Ich dachte, ich steh im Wald. Was erlaubt der sich, so mit mir zu reden? Und außerdem riecht er unangenehm. Ich verkniff mir eine Antwort und verließ den Raum.

An einem anderen Tag war ich wieder in seinem Zimmer. Ich grüßte freundlich, aber er sagte nur: „Hallöchen, schönes Kind! Heute gar keinen Rock an?“ Ich reagierte gar nicht darauf, sondern machte einfach das Bett des kurz zuvor entlassenen Zimmernachbarn.

Krankenschwester Janina muss obszöne Sprüche ertragen

Er aber laberte mich die ganze Zeit voll. Ob ich einen Freund hätte, fragte er. Als ich dies verneinte, tönte er. „Na Schätzchen, das kann man doch ändern!“ Dabei schaute er immer an mir hoch und runter und fasste sich in den Schritt. Langsam wurde mir der Typ unheimlich. Aber es wurde noch schlimmer.

Als er dann seine OP hinter sich hatte, sollte ihn immer jemand begleiten, wenn er zur Toilette musste. Den ersten Tag bin ich noch drum herum gekommen, aber am zweiten Tag war ich dann fällig. „Ah, das Leckerchen ist wieder da. Wo waren Sie gestern?“ fing er gleich wieder an.

Als ich dann mit ihm über den Gang in Richtung WC ging, fasste er mir um die Taille. Auf dem Hinweg habe ich mir das noch bieten lassen, aber auf dem Rückweg habe ich ihn dann zurechtgewiesen. Ich ahnte da noch nicht, wie gemein der Kerl sein würde.

Die Krankenschwester will er mit Beschwerden gefügig machen

Am nächsten Tag sollte ich zur Stationsschwester kommen. Die sagte mir, es läge eine Patientenbeschwerde gegen mich vor. Der Lustmolch hatte behauptet, ich hätte die Infusion für ihn falsch eingestellt und wäre sehr unfreundlich zu ihm gewesen.

Dieser Scheißkerl, dachte ich nur. Das war natürlich alles gelogen und die Stationsschwester konnte ich auch davon überzeugen, aber jetzt wusste ich, wie gefährlich mir der Lustmolch werden kann. Wenn er sich wieder beschwert, könnte ich richtig Ärger bekommen. Ich bin ja erst knapp ein Jahr hier und vor ein paar Monaten hatte sich schon mal ein Mann über mich beschwert. Von der Stationsschwester konnte ich also keine Hilfe gegen den Lustmolch mehr erwarten.

Als ich das nächste Mal wieder in seinem Zimmer war, fasste er mir ungeniert an den Po und hob mir den Rock hoch. „Schön, dass Sie wieder im Rock kommen. Das steht Ihnen viel besser“ grinste er mich an. Ich sollte gefälligst etwas netter zu ihm sein, sonst würde er die nächste Beschwerde gegen mich einreichen und die würde noch schlimmer ausfallen.

Die Krankenschwester soll sich für Geld ausziehen

So ließ ich mir seine Grapscherei kurzerhand gefallen. Ich weiß nicht, ob das nicht sogar ein Fehler war. Als ich wieder zu ihm musste, sagte er mir, er wolle mich gerne mal nackt sehen. 100 Euro würde er sich das kosten lassen. „Wenn ich deine Möpse anfassen darf, gibt’s das doppelte, Schnuckelchen.“

Das habe ich natürlich abgelehnt. Jeder andere Patient, aber nicht der. Natürlich zeige ich mich gerne nackt vor einem Mann und mag das auch, wenn mir einer an die Brüste fasst, aber doch nicht so einer. Aber ich merkte, wie er bei jeder Begegnung mit mir immer dreister und vulgärer wurde.

Also ging ich wieder weg und hoffte, dass ich nicht so schnell wieder zu dem Kerl musste. Aber das Glück war nicht auf meiner Seite. Am nächsten Tag war ich wieder bei ihm. Dieses Mal gab er mir einen Klaps auf den Hintern und fragte mich, ob ich morgens nicht mal mit ihm unter die Dusche kommen würde. Ich sei das doch sicher gewohnt, Patienten zu waschen. Da könnte ich mich dann auch von seinen männlichen Vorzügen überzeugen.

Ich hab gedacht, ich muss mich übergeben. Bevor ich mit dem dusche, wasche ich mich lieber eine Woche lang gar nicht mehr. So geht das jetzt seit über einer Woche. Eine Entlassung des Lustmolchs ist noch nicht in Sicht. Ich kann nur hoffen, dass es bald soweit ist. Inzwischen ist er soweit, dass er sogar von meiner Vagina spricht und dass er die gerne mal lecken und seine Finger da reinstecken würde.

Ich dachte, irgendwann werde ich ihm eine scheuern, egal wie dann die Konsequenzen sind. Aber dann kam mir die Idee, dass ich mich doch an Euch wenden könnte. Vielleicht könnt ihr mir sagen, was ich in meiner Situation tun könnte.“

 

Wir haben Krankenschwester Janina geantwortet

Soweit der Brief von Janina. Als uns das Schreiben erreichte, haben wir uns natürlich in der Redaktion besprochen und uns des Falls angenommen. In einem Antwortbrief haben wir Janina einige Tipps gegeben:

„Liebe Janina,

wir haben Dein Schreiben erhalten und uns mit Deinem Fall beschäftigt. Als erstes raten wir Dir dringend davon ab, den Fall weiter für Dich zu behalten und die Belästigungen stillschweigend hinzunehmen. Das könnte zur Folge haben, dass sich der Patient in seinem Verhalten bestärkt fühlt und seinen bisherigen Taten noch weitere Belästigungen folgen lässt. Und das geht gar nicht!

Darüber hinaus empfehlen wir Dir, die Angelegenheit gegenüber der Stationsleitung schriftlich darzulegen. Sollte die nicht darauf reagieren, raten wir Dir, die Krankenhausleitung schriftlich über die Vorfälle zu informieren.

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist kein Kavaliersdelikt und sollte von keinem Arbeitgeber als solches behandelt werden. Wir empfehlen Dir des Weiteren, in deiner schriftlichen Meldung nach der Möglichkeit zu fragen, dass Du den betreffenden Patienten nicht mehr betreuen musst.

Ebenso geben wir Dir den Tipp, in dem Schreiben mitzuteilen, dass Du auch bereit bist die Polizei einzuschalten, wenn es seitens der Hausleitung keine Reaktion auf Deine Meldung geben wird.

 

Krankenschwester Janina hatte Erfolg

Janina hat unsere Tipps beherzigt, wie sie uns zwei Wochen später in einem zweiten Leserbrief mitteilte:

„Danke an die Redaktion von pauli.com. Eure Ratschläge waren wirklich Gold wert. Ich habe die Sache mit dem Lustmolch schriftlich eingereicht und schon am nächsten Tag eine Reaktion erhalten. Die Stationsschwester hatte sofort den Verwaltungsleiter unseres Krankenhauses informiert, der mich zu dem Fall befragen wollte.

Der war sehr interessiert an den Vorgängen und nachdem ich ihm die Belästigungen geschildert hatte, sagte er mir nur, ich solle mir keine Sorgen mehr machen. Ich sei mit sofortiger Wirkung davon befreit, mich um diesen Mann kümmern zu müssen. Sexuelle Belästigung in seinem Haus werde er niemals tolerieren. Er sagte auch, dass er sich den Mann persönlich vorknöpfen wollte, was mich innerlich sehr gefreut hat.

Wie mir die Stationsschwester später sagte, haben sie und unser Verwaltungsleiter den Lustmolch richtig zusammengefaltet. Auch mit rechtlichen Schritten haben sie ihm gedroht. Erst hätte er noch versucht, sich rauszureden, es wäre alles ganz anders gewesen, aber dann knickte er doch ein und gab seine Belästigungen zu.

Der Verwaltungsleiter bestand sogar darauf, dass er sich persönlich bei mir entschuldigte, was er dann auch kleinlaut getan hatte. Er wird jetzt nur noch von männlichen Pflegekräften betreut und kann somit keiner Frau mehr belästigen, und wenn er sich sonst daneben benimmt, werden ihm unsere Pfleger schon seine Grenzen zeigen.

Da bin ich wirklich froh, dass sich am Ende doch noch alles zum Guten gewendet hat. Ich habe jetzt wieder Spaß an meiner Arbeit und kann mich wieder voll auf meine Aufgaben konzentrieren. Und ganz nebenbei date ich am Wochenende auch den neuen Arzt im Praktikum. Ich glaube, da geht was.“

Als wir diese Antwort von Janina bekamen, waren wir froh, dass es ihr jetzt besser geht. Sexuelle Belästigung ist wirklich etwas, das sich niemand bieten lassen sollte. Wir raten daher jedem, der Opfer solcher Belästigung wird, sich Hilfe zu holen.

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