Mit Tease & Denial (engl. erregen und verweigern) bezeichnet man alle sexuellen Spielarten, bei denen es darum geht den Partner oder die Partnerin an den Rand des sexuellen Höhepunkts (engl. Edging) zu bringen, den Orgasmus dann aber zu verweigern, die Stimulation also kurz vorher einzustellen bzw. zu unterbrechen.
Ziel dieser Praktik, die auch Orgasm Denial (engl. Orgasmus Verweigerung) genannt wird, ist die Steigerung des Lustempfindens. Der Orgasmus nach Abschluss eines solchen Tease & Denial Spiels wird als wesentlich stärker als üblich bezeichnet.
Tease & Denial erfordert Feingefühl
Tease & Denial erfordert ein gutes Gespür für den Partner oder die Partnerin, was auch eine gewisse Nähe erfordert. Daher lässt sich Tease & Denial am besten in Beziehungen nutzen und weniger bei einem One Night Stand (ONS). Es erfordert nämlich viel Aufmerksamkeit zu erkennen, wann der Partner oder die Partnerin kurz vor dem Höhepunkt steht. Verpasst man diesen Punkt, dann wird der Orgasmus erreicht.
Darüber hinaus sollte man vor dem Tease & Denial kommunizieren, was man vorhat, da die Verweigerung des Orgasmus durchaus für Frustration sorgen kann. Um also Missverständnissen vorzubeugen, ist eine vorherige Ankündigung durchaus angebracht. Bei mehr Praxis mit dieser Technik in einer Beziehung kann dieser Punkt dann durchaus wegfallen.
Der richtige Zeitpunkt für das Denial
Dieser ist bei Frauen generell schwerer zu bezeichnen, als bei Männern. Daher ist hier eine gute Kenntnis der Partnerin und ein gefühlvolles Herantasten notwendig. Nur an den Reaktionen der Partnerin kann hier erkannt werden, wann der richtige Zeitpunkt für das Denial, also den Abbruch der Stimulation gekommen ist.
Bei Männern sieht es meist anders aus. Hier wird oft der Zeitpunkt des Auftretens des Präejakulats als Edge (engl. Rand) bezeichnet, also als am Rand zum Orgasmus stehend. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Stimulation unterbrochen bzw. hinausgezögert werden.
Gefahren beim Tease & Denial
Tease & Denial ist am ehesten für den Mann als stimulierten Partner geeignet. Bei Frauen können unter Umständen Orgasmusprobleme oder sexuelle Frustration die Folge sein, wenn das diese Praktik zu oft wiederholt oder übertrieben wird. Es ist also etwas Fingerspitzengefühl nötig.
Aber auch bei Männern kann es mitunter zu Problemen kommen. Durch die wiederholte Verweigerung der Ejakulation kann sich durch die erhöhte Blutzufuhr in den Hodensack dieser bläulich verfärben, was als Blue Balls (engl. Blaue Eier) bezeichnet wird. Diese Blue Balls sind oft von einem schmerzhaften Empfinden begleitet.
Tease & Denial im BDSM
Tease & Denial Praktiken sind im BDSM weit verbreitet. Gerade bei Spielen, bei denen es z.B. um Keuschhaltung oder Orgasmuskontrolle geht, steht diese Technik hoch im Kurs. Hier ist Tease & Denial bzw. das Edging aber auch oft mit dem Stellen von Aufgaben verbunden.
Primär betrifft diese Praktik eher männliche Subs und ist im FemDom Bereich weit verbeitet. Die oben beschriebenen schmerzhaften Empfindungen beim Auftreten der Blue Balls sind hier dann durchaus erwünscht.
Abgrenzung zu ähnlichen Praktiken
Tease & Denial hat nichts mit z.B. der spirituellen Praxis des Karezza zu tun, bei der ganz bewusst auf die männliche Ejakulation verzichtet wird. Der Hintergrund dieser Technik liegt anders begründet und steht nicht im Zusammenhang mit Tease & Denial oder Edging.
Weiter gibt es auch einige feministisch geprägte Praktiken, die die Ejakulation des Mannes bewusst unterdrücken, da diese als Symbol für die männliche Dominanz und die damit verbundene Unterdrückung der Frau betrachtet wird.
Darüber hinaus gibt es auch im Tantra ganz ähnliche Praktiken, bei denen bewusst der Orgasmus vermieden wird, um ein anhaltendes Hochgefühl zu erlangen, das oft auch als orgastischer Zustand bezeichnet wird.