Eine Freundschaft+ (auch Freundschaft Plus oder Freundschaft mit Vorzügen, engl. Friends with benefits) ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die nicht ausschließlich, aber überwiegend sexuellen Charakters ist. Eine Freundschaft+ besteht zwischen zwei Menschen, die meist Single sind. In einer Freundschaft+ besteht überwiegend kein Interesse daran, eine engere Beziehung mit dem Partner oder der Partnerin einzugehen.
Im Gegensatz zu einem Verhältnis findet eine Freundschaft+ etwas offener statt. Hier sind z.B. auch gemeinschaftliche Aktivitäten in der Öffentlichkeit möglich, sowie eine gemeinsame Freizeitgestaltung. Dies ist bei einem Verhältnis eher nicht der Fall, da ein Verhältnis überwiegend verschwiegen besteht, meist weil mindestens einer der Partner in einer Beziehung mit jemand anderem steckt.
Eine Freundschaft+ muss nicht Geschlechtergebunden sein. Sie kann sowohl zwischen Partnern des gleichen Geschlechts bestehen, als auch zwischen Partnern unterschiedlichen Geschlechts. Letzteres ist in der Praxis weitaus verbreiteter.
Der Reiz an einer Freundschaft+
Der Reiz an einer Freundschaft+ liegt für viele im schnell verfügbaren und vor allem unverbindlichem Sex. Da für beide Seiten klar ist, dass keine Beziehung angestrebt wird, besteht für keinen der Beiden die „Gefahr“ einer engeren verpflichtenden Bindung.
Darüber hinaus ist der Sex meist exzessiver, da die Hemmungen gegenüber der oder dem Anderen geringer sind. So können sich beide Partner einfacher fallenlassen und sich hemmungslos hingeben. Auf keiner Seite besteht das Gefühl „Was denkt er oder sie jetzt von mir, wenn ich…“.
Neben dem Reiz des unverbindlichen Sex spielt aber auch die soziale Komponente eine Rolle. Eine Freundschaft an sich ist ja etwas sehr positives, was natürlich weitere Vorzüge bietet. Und gerade eine zwischengeschlechtliche Freundschaft kann ja auch eine angenehme Durchmischung des althergekommenen Freundeskreises mit sich bringen.
Wie entsteht eine Freundschaft+
Eine Freundschaft+ entsteht oftmals ganz klassisch im Freundeskreis. Hier ergibt sich irgendwann eine gemeinsam verbrachte Nacht. Bei beidseitigem Gefallen wiederholt man diese gemeinsame Nacht dann nach Belieben. Und natürlich kommt man sich dann auch im nicht sexuellen Bereich etwas näher, wodurch man auch generell mehr Zeit miteinander verbringt.
Ein anderer Weg zu einer Freundschaft+ der Weg über Kontaktbörsen oder ähnlichem. Tinder ist eine gute Möglichkeit eine Freundschaft+ zu finden. Bei einem Tinder-Date wird ja meist recht schnell klar, worum es der oder dem Anderen geht. Und häufig geht es dabei ja nur um Sex. Verbringt man dann eine gute Zeit gemeinsam im Bett, dann spricht auch nichts gegen eine Wiederholung. Und dann entsteht meist ganz automatisch eine Freundschaft+.
Was gibt es zu beachten?
Zu beachten gibt es bei einer Freundschaft+ verschiedene Dinge. Zu aller erst sollte man sich bewusst machen, dass es eben nur eine Freundschaft ist, und keine Beziehung. Das bedeutet auch, dass es keine Exklusivrechte am Anderen gibt. Wer damit nicht klarkommt, der sollte von der Sache eher Abstand nehmen und es direkt mit einer Beziehung versuchen.
Darüber hinaus sollte man auch damit rechnen, dass der oder die jeweils Andere auch einmal einen Partner oder eine Partnerin für eine engere Bindung finden kann. In diesem Fall sollte man dann unbedingt auch loslassen können und den notwendigen Freiraum geben. Kann man das, dann besteht auch die Chance, dass nach einem eventuell missglücktem Beziehungsversuch des Anderen eine Fortsetzung stattfindet.
Unschön ist es natürlich auch, wenn man sich einseitig verliebt, also nur einer der Beiden stärkere Gefühle für den Anderen entwickelt, dieser das aber gar nicht so möchte. In diesem Fall sollte man unter Umständen etwas Abstand voneinander nehmen, um sich nicht selbst all zu sehr zu martern.
Kann aus einer Freundschaft+ mehr werden?
Aus einer Freundschaft+ kann aber auch mehr werden, denn gelegentlich wird sie auch als eine Art Langzeittest für eine Beziehung angesehen. Der Vorteil liegt darin, dass man den jeweils Anderen Partner recht intensiv kennenlernt und somit weiß, worauf bzw. auf wen man sich einlässt. Bei Frauen findet diese Sichtweise statistisch gesehen häufiger statt.
Und natürlich kann es auch vorkommen, dass man sich dabei ineinander verliebt und dann eine Beziehung daraus macht. Aber das ist dann ja auch eine schöne Sache. Denn wenn das Herz betroffen ist, dann kann man eh nichts dagegen machen. Und das ist ja auch gut so. Es stellt sich dann nur die Frage, was man irgendwann mal seinen Kindern erzählt, wenn die Fragen, wie sich Mami und Papi kennengelernt haben…