Der Frühling ist da, die Sommerzeit hat begonnen und die Temperaturen sind zur Freude vieler spürbar gestiegen. Jedes Jahr, wenn der Frühling den grauen, kalten Winter ablöst, freuen sich viele Männer und Frauen auf das alljährliche Anbaden. Für sie ist das Anbaden schon fast ein Ritual geworden, das quasi als eine Art Eröffnung der Badesaison dient.
Auch dieses Jahr zieht es wieder zahlreiche Wasserratten zum Anbaden, so zum Beispiel auch an der Ostsee. Wir haben uns einen Eindruck vor Ort verschafft und uns in der Nähe von Kiel mit einigen hartgesottenen Fans unterhalten.
Anbaden trotz niedriger Wassertemperaturen
An einem Strand am nördlichen Ende der Kieler Förde haben wir uns ein Plätzchen gesucht. Das Wetter ist hervorragend, keine Wolke ist am Himmel zu sehen und der Strand und das Meer sehen bei diesem Licht besonders schön aus.
Viele Menschen sind noch nicht am Strand zu sehen. Einige gehen spazieren oder joggen, andere gehen mit ihrem Hund aus. Einige Menschen wagen aber schon den Sprung in die kühlen Fluten. Anbaden bei Wassertemperaturen um 8 Grad ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber diejenigen, die wir treffen, berichten nur Gutes vom Anbaden.
So sagt uns Holger (44): „Klar ist das kühle Wasser anfangs noch gewöhnungsbedürftig, was ich so offen sonst nicht zugebe, aber der Körper gewöhnt sich schnell daran. Wenn man erst mal eine Weile drin ist, macht das richtig Spaß.“
Anbaden auch am FKK-Strand
Während einige zum Anbaden den regulären Strand für textiles Baden vorziehen, zieht es viele auch an den nahegelegenen FKK-Strand. Komplett hüllenlos in die Brandung zu steigen ist seit jeher bei Männern und Frauen sehr beliebt. So bestätigt uns Susanne (39): „Nackt ins Wasser zu gehen ist einfach so ein Gefühl von Freiheit, viel besser, als im Badeanzug oder Bikini. Und das kalte Wasser direkt auf der Haut zu spüren ist einfach super und irgendwie auch elektrisierend.“
Doch nicht nur zum Schwimmen, auch zum Gucken ist das Anbaden offenbar eine sehr gute Gelegenheit. Holger (59) geht zwar auch gerne Schwimmen und ist auch jedes Jahr beim Anbaden an der Ostsee dabei, aber er gibt ganz unumwunden zu: “Natürlich gibt es hier auch was fürs Auge. So ein paar scharfe Frauen anzuschauen, die nichts anhaben, ist doch für jeden Mann was Tolles. Und wenn sie dann vorsichtig ins kalte Wasser gehen und so ein bisschen aufschreien wegen der Kälte und ihre Körper mit Wasser beträufeln, da bin ich natürlich fleißig am Zuschauen.“
Auch Sex ist beim Anbaden sehr beliebt
Die Vermutung liegt nahe, dass beim Anblick so viel nackter Haut viele Menschen beim Anbaden auch die Lust auf Sex überkommt. Wir wollten natürlich wissen, was denn hier so läuft und hörten uns ein wenig um.
Und gleich mehrere gaben uns bereitwillig Auskunft hierzu. „Klar geht hier was“ erzählt uns Sandra (25). Die Studentin geht gerne mit ihrem Freund zum Anbaden. „Im Sommer kann man auch direkt im Wasser Sex haben. Das geht bei den Temperaturen jetzt natürlich noch nicht. Aber an Land kann man auch jetzt schon einiges machen. Am liebsten poppen wir nach dem Anbaden in seinem Auto. Das hat ‘ne Standheizung und da ist es schön warm drin.“
Nach dem Anbaden treiben es auch Daniel und Melanie gerne miteinander. Die beiden Mittdreißiger sind Wassersportfans und wollen auf das alljährliche Anbaden nicht verzichten. Und wenn man da schon mal hier ist und nichts anhat, was läge da näher, als hinterher noch guten Sex zu haben.
„Mal tun wir es im Bus. Meistens vögeln wir aber auf dem Parkplatz hier hinter dem Strand. Da nehme ich Melanie dann von vorne, von hinten, in der Reiterstellung und, und, und. Ich glaube, wir haben da schon fast alle Stellungen durch“ sagt Daniel mit einem leichten Grinsen im Gesicht.
Anbaden ist auch gut für Kontaktaufnahme
Nicht immer kommt es gleich zum Sex an Ort und Stelle. Aber das Anbaden eignet sich auch sehr gut, um neue Leute kennenzulernen und nicht selten wird hinterher mehr daraus.
So berichtet Ronni (30), dass er hier schon mehrfach Frauen kennengelernt hat, die er hinterher auch zum Bumsen rumgekriegt hat. „Hier sind alle locker drauf, da kann man leicht ins Gespräch kommen. Und die Mädels, die hier nackt rumlaufen, sind auch keine Kinder von Traurigkeit. Die gucken ja auch nackten Männern hinterher und tuscheln. Da ist es nicht schwer, die klar zu machen.“
Die gemeinsame Leidenschaft für das Anbaden scheint die Menschen am Strand zu verbinden. Jedenfalls bestätigen uns auch andere, dass man hier sehr gut Kontakte knüpfen kann. Petra (45) schwärmt noch heute: „Letztes Jahr hatte ich hier am FKK-Strand einen Mann kennengelernt. Gleich an Ort und Stelle wollte ich mich da nicht vernaschen lassen, obwohl ich den auch echt klasse fand. Aber wir haben uns ein paar Tage später getroffen und da ging’s dann auch ins Bett. Mit dem Mann bin ich bis heute zusammen.“
Da kann man mal sehen, was beim Anbaden so alles möglich ist. Wer auch mal das feucht-fröhliche Vergnügen erleben will und wen niedrige Wassertemperaturen nicht schrecken, dem können wir das Anbaden nur empfehlen.