Vergewaltigungsspiele sind eine Art von erotischem Rollenspiel, bei der eine Vergewaltigung oder andere Arten sexuellen Missbrauchs ganz oder teilweise simuliert werden.
Vergewaltigungsspiele werden oft dem Bereich des BDSM zugeordnet, sind aber auch bei Paaren und Singles beliebt, die ansonsten keine sadomasochistischen Vorlieben haben.
Vergewaltigungsspiele sind als erstes, wie der Name bereits verrät, als Spiel zu verstehen. Das heißt, es wird im Gegensatz zu einer echten Vergewaltigung nicht ein Partner zu etwas gezwungen, was dieser nicht möchte, sondern das Vergewaltigungsspiel findet immer in gegenseitigem Einvernehmen statt.
Dabei übernimmt ein Partner die Rolle des Täters, indem er dominant und unterdrückend auftritt, während der andere Partner das Opfer mimt und unterdrückt und misshandelt wird.
In den meisten Fällen spielt der Mann den Vergewaltiger und die Frau das Opfer. Manche Frauen spielen hier vor, sie seien noch Jungfrau, was für beide Partner einen zusätzlichen Reiz beinhalten kann.
Vergewaltigungsspiele werden überwiegend von Paaren in einer festen Partnerschaft praktiziert. Als besonders anregend empfinden es aber viele, wenn sie sich vor der gespielten Vergewaltigung nicht kennen. Derartige Vergewaltigungsspiele unter Fremden können beispielsweise im privaten Rahmen, in Swingerclubs oder anderen geeigneten Etablissements vollzogen werden.
Bei einem Vergewaltigungsspiel tut das Opfer so, als würde es nicht vergewaltigt werden wollen und leistet Widerstand. Dadurch ergibt sich für Vergewaltiger die Notwendigkeit, sein Opfer zu den gewünschten sexuellen Handlungen zu zwingen, was durch die Anwendung von moderater Gewalt gelingen kann, zum Beispiel durch Fesseln oder Knebeln. Wichtig ist hierbei, dass beide Partner vorher verabreden, wie sie sich das Vergewaltigungsspiel vorstellen und insbesondere, wie weit der dominante Partner dabei gehen darf.
Zur Sicherheit kann ein Codewort vereinbart werden, durch dessen Ausruf der Vergewaltiger zum sofortigen Ende seiner Handlungen aufgefordert wird. Manche Anhänger von Vergewaltigungsspielen fixieren ihre Vereinbarungen sogar schriftlich, damit sie im Bedarfsfall auch rechtlich abgesichert sind.
Bei Vergewaltigungsspielen besteht nämlich immer die Gefahr, dass aus der gespielten Vergewaltigung eine echte wird. Hinterher zu sagen, man hätte gedacht, das ginge schon in Ordnung, reicht dann meistens nicht, um einem Verfahren zu entgehen. Der dominante Partner benötigt daher nicht nur genaue Absprachen, wie weit er bei der gespielten Vergewaltigung gehen darf, sondern auch sehr viel Einfühlungsvermögen und Empathie, damit er das Befinden seines Opfers stets richtig einschätzen kann.
Im Gegensatz zu anderen erotisch motivierten Rollenspielen sind Vergewaltigungsspiele bislang gesellschaftlich kaum salonfähig. Im Internet und in anderen Medien finden sich entsprechend kontroverse Diskussionen darüber, ob es solche Rollenspiele überhaupt geben dürfe und ob man seine sexuellen Phantasien nicht auch anders ausleben könne. Hinzu kommt die juristische Ebene: Schon die bloße Darstellung eines Vergewaltigungsspiels kann verboten und rechtlich belangt werden.
Trotzdem erfreuen sich Vergewaltigungsspiele einer großen Beliebtheit bei Männern und Frauen, was wohlmöglich auch, aber nicht nur, am reiz des Verbotenen liegt.
Männer schätzen an Vergewaltigungsspielen, dass sie bestimmen können, wo es langgeht. Auch den meisten Frauen gefällt es, wenn ein Mann die Initiative beim Sex ergreift. Zudem mögen es viele Frauen, wenn sie einem Mann komplett ausgeliefert sind und sich von ihm überraschen lassen, was er als nächstes tun wird. Es gibt sogar Frauen, die wirklich vergewaltigt wurden und trotzdem die sexuelle Spielart der Vergewaltigungsspiele mit ihrem Freund ausleben.
Das Wichtige ist stets, dass beide Partner das Vergewaltigungsspiel wollen und dass sie klar und für beide Seiten absolut verbindlich vereinbaren, wo das Spiel seine Grenzen hat. Darüber hinaus sollte auf jeden Fall auch ein verbindliches Stopp-Wort vereinbart werden.