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Burlesque

Burlesque

Burlesque ist eine spezielle Form des erotischen Tanzes. Der Begriff Burlesque ist dem italienischen Wort „burlesco“ für scherzhaft entlehnt, auf welches auch der Begriff der Burleske zurückgeht, mit dem eine Form von volkstümlicher Komödie im Theater bezeichnet wird.

Burlesque war ursprünglich eine Art des Unterhaltungstheaters, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in den USA aufkam und dort vor allem in den 1930er-Jahren weit verbreitet war. Die Burlesque entstand in den USA im Zuge von Travestie-Shows und war inspiriert von den Varieté-Shows in Paris, durch die auch das Moulin Rouge bekannt wurde.

Gekennzeichnet war die Burlesque dadurch, dass die Aufführungen keine durchgehende Handlung aufwiesen, wie es sonst bei Theaterstücken üblich ist, sondern dass es einzelne, aneinandergereihte Auftritte gab. Dies waren vor allem komödiantische Einlagen, Musik, seltener auch akrobatische Vorführungen.

Am bekanntesten wurde die Burlesque aber durch eine Art angedeuteten Striptease, bei dem eine Frau sich nicht komplett auszog, sondern nur einige Kleidungsstücke ablegte, was oftmals mit Tanz, Gesang und humoristischen Sprüchen verbunden wurde.

Kennzeichnend für die Burlesque waren aufwändige, glamouröse Kostüme und ein ironischer, zum Teil bissiger Humor.

Burlesque-Aufführungen wurden zunächst durch eine Vielzahl von Wanderzirkussen bekannt, die durch die USA zogen, in der Hochzeit des Burlesque während der 1930er-Jahre wurde Burlesque aber auch in Revue-Theatern und anderen Einrichtungen aufgeführt, in New York zeitweilig sogar am Broadway.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich die Burlesque weiter behaupten, auch wenn ihre Popularität nicht mehr so groß war wie zuvor.

Seit den 1960er-Jahren verlor die Burlesque aber mehr und mehr an Bedeutung, wofür sowohl die sexuelle Revolution, als auch die Frauenbewegung und die verbesserte Verfügbarkeit erotischer Angebote im Nachtleben und in den Medien als Ursache herangezogen werden können.

Seit den 1990er-Jahren erlebt die Burlesque aber wieder eine Art Renaissance. Erneut von den USA ausgehend gewinnt eine modernere Form der Burlesque immer mehr an Zuspruch. Für diese neue Form der Burlesque haben sich die Begriffe New Burlesque bzw. Neo-Burlesque herausgebildet. Die bekannteste Vertreterin der New Burlesque ist die Tänzerin und Schauspielerin Dita von Teese, die es in den letzten Jahren zu internationaler Bekanntheit gebracht hat.

In der New Burlesque geht es vor allem um das Unterhalten des Publikums, der erotische Aspekt steht nicht so sehr im Vordergrund. Vielmehr geht es um das humoristische Reizen der Zuschauer, als um die sexuelle Stimulation.

In der Burlesque von heute werden Elemente aus weitaus mehr Stilrichtungen eingebunden, als es bei der ursprünglichen Burlesque der Fall war.

Dass der erotische Reiz während der Show nicht die entscheidende Rolle spielt, ermöglicht es auch solchen Frauen, Burlesque-Tänzerin zu werden, die nicht die derzeit gefragte massenkompatible Modefigur haben. Bei der Burlesque ist die Vielfalt der Figuren also größer, als bei anderen erotischen tänzerischen Darstellungsformen.

Im Gegensatz zum herkömmlichen Striptease setzen die Tänzerinnen im heutigen Burlesque auf pompöse und auffällige Kleidung, wie etwa Dessous, Korsetts oder Korsagen, auf starkes Make-Up und auf aufwändigere Frisuren. Zudem wird auch hier nicht die gesamte Kleidung abgelegt, sondern nur ein Teil.

Im Burlesque von heute versuchen die Tänzerinnen sich als etwas einzigartiges darzustellen, was einen weiteren Unterschied zum klassischen Striptease ausmacht, bei dem es in erster Linie um die sexuelle Erregung des Betrachters geht.

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Burlesque-Darbietungen auch bei uns. So gibt es in Hamburg St. Pauli die Burlesque-Bar Queen Calavera und die Burlesque-Revue „The Sinderellas – Let there be sin“. Aber auch in bekannten Häusern direkt auf dem Kiez, wie etwa Schmidts Tivoli, kann man sich regelmäßig Burlesque-Shows ansehen.

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