Wir haben uns getrennt, bleiben aber gute Freunde. Dieser Satz ist sehr häufig zu hören, wenn sich ein prominentes Paar nach längerer Zeit trennt.
Auch hat sicher jeder von uns Männern die ein oder andere Frau in seinem Umfeld, mit der er einfach nur befreundet ist oder dies zumindest glaubt oder nach außen vorgibt.
Die Frage ist nur: Kann es eine Freundschaft ganz ohne sexuelle Absichten zwischen Männern und Frauen überhaupt geben?
Eine neue Studie aus den USA kommt zu dem Schluss, dass dies so nicht möglich ist. Die Universität Wisconsin-Eau Claire hat in ihrer Untersuchung eine Befragung von 80 Paaren vorgenommen, die sich jedoch als nur befreundet für die Teilnahme an der Studie beworben hatten.
Das Ergebnis zeigt zunächst einen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Während die an der Studie teilnehmenden Frauen glaubwürdig äußern konnten, dass sie für ihre männlichen Freunde tatsächlich nicht mehr als Freundschaft empfanden, zeigt sich bei den Männern ein ganz anderes Bild.
Die Mehrheit der männlichen Studienteilnehmer gab in den Interviews zu, dass sie zumindest heimlich auch sexuelle Empfindungen für ihre Freundinnen haben, manche Männer mehr, manche weniger.
Die Forscher begründen die Ergebnisse mit den menschlichen Urinstinkten. Während die traditionelle Rolle der Frau mehr auf das Dasein als Mutter gerichtet ist, waren Männer seit je her die Jäger und Sammler, die nicht nur als Versorger ihrer Familien fungierten, sondern immer auch nach Gelegenheiten suchten, möglichst viele Frauen für sich zu gewinnen.
Dieser Urinstinkt, so die Wissenschaftler, habe sich bis in die heutige Zeit bewahrt, wenn auch in abgemilderter Form. Was die Männer betrifft, so sei eine platonische Freundschaft zu Frauen nicht möglich, weil sich das sexuelle Verlangen bei Männern nie gänzlich abschalten lasse.
Ohne die Qualität der Arbeit der Forscher in Abrede stellen zu wollen. Man kann nur hoffen, dass dieses für Frauen ernüchternde und für Männer nicht gerade ruhmreiche Ergebnis der Studie nicht von weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen untermauert wird.
80 befragte Freundschaftpaare ist zumindest keine besonders große Grundgesamtheit. Insofern sollte man das Fazit der Studie zwar nicht ignorieren, aber auch nicht für absolut nehmen.