Wie am vergangenen Montag Spiegel Online berichtete, habe Hollywood-Ikone Michael Douglas im Interview mit einer englischen Zeitung erklärt, dass seine Krebserkrankung an der Zunge nicht durch Alkohol oder Rauchen verursacht wurde. Vielmehr sei der bei ihm aufgetretene Krebs von HPV (Humanen Papillomaviren) verursacht worden, die beim Oralsex übertragen werden können.
Eine erschreckende Vorstellung für alle Liebhaber erschöpfender Zungenspiele. Wird es nun in Zukunft Zungenkondome geben? Werden wir ganz auf Oralsex verzichten müssen?
Was ist also dran an der Aussage von Michael Douglas? Einer seiner Sprecher dementierte jedenfalls bereits am Montag diese Aussage. Grund genug einmal genauer hinzusehen.
Bei HPV (Humane Papillomaviren) handelt es sich um Viren, die Zellen der Haut und verschiedener Schleimhäute Angreifen. Dort können sie ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum verursachen. Sind diese Tumore gutartig, führen sie zu Warzenbildung an der infizierten Stelle. Befindet sich diese infizierte Stelle im Genitalbereich, z.B. durch Infizierung über Geschlechtsverkehr, so bilden sich hier sogenannte Genitalwarzen, wie etwa Feigwarzen.
Heutzutage weiss man, dass HPV auch Tumore am Gebärmutterhals verursacht. Und auch für Tumore im Mund- und Rachenraum ist dieser Erreger verantwortlich. Dementsprechend scheint also die Aussage von Michael Douglas durchaus berechtigt, obwohl sie ja mittlerweile bereits dementiert wurde.
Allerdings können auch starker Alkoholkonsum, sowie das Rauchen Tumore an der Zunge verursachen. Von dieser Möglichkeit distanziert sich Michael Douglas allerdings.
Was also letztendlich Ursache ist, ist in jedem Einzelfall zu prüfen.
Fakt ist aber, dass man auch beim Oralverkehr genau hinsehen und sich ggfs. Schützen sollte. Die Gefahren sind vielfältig und sich zu schützen ist meist nicht schwer.
In diesem Sinne gebt gut acht und habt dann eine schöne Nacht.