Analorgasmus? So was gibt es doch gar nicht. So lautet ein ebenso weit verbreitetes wie falsches Vorurteil. Tatsächlich aber existiert der Analorgasmus, und das nicht nur bei schwulen Männern, wie manch einer heutzutage immer noch denkt.
Den Analorgasmus können sowohl Männer, als auch Frauen erleben. Sexuelle Präferenzen spielen dabei keine Rolle. Wir zeigen einmal auf, wie ein Analorgasmus möglich ist und wie man ihn so praktiziert, dass er besonders aufregend und intensiv wird.
Wie ein Analorgasmus entstehen kann
Zunächst mag es manchen erstaunen, dass Menschen zu einem analen Orgasmus fähig sind. Wenn es um das Thema Orgasmus geht, denken die meisten sicherlich zuerst an die primären Geschlechtsorgane, also an das Glied des Mannes bzw. an die Vagina oder die Klitoris der Frau.
Die Bedeutung, die der Po für das sexuelle Empfinden von Menschen hat, wird vielen erst auf den zweiten Blick deutlich. Es ist so, dass der Afterbereich bei den meisten Menschen hochempfindlich ist. Das liegt an der riesigen Zahl an Nervenenden, die sich hier befinden.
Durch diese sind Männer und Frauen in der Lage, eine enorme sexuelle Erregung zu verspüren, die sie in die Lage versetzt, zu einem Orgasmus zu gelangen. Gleichzeitig können beim Analverkehr auch andere erogene Zonen stimuliert werden. Zum Beispiel der G-Punkt bei einer Frau, was die Chance auf einen Analorgasmus erhöht.
Der Analorgasmus beim Mann
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Männer eher in der Lage sind, einen Analorgasmus zu erleben. Bei Männern kann der anale Orgasmus auf zweierlei Arten herbeigeführt werden.
Da ist zum einen die Penetration des Afters, bei der insbesondere der Schließmuskel penetriert wird. Dies ist eine seit jeher häufig praktizierte Methode, mit der ein Mann beim Analverkehr zum Höhepunkt getrieben werden kann. Die Penetration kann hierbei z.B. durch einen Dildo, einen Analplug oder ähnliche Sextoys erfolgen.
Die zweite Methode, durch die ein Mann einen Analorgasmus erleben kann, ist die Stimulation der Vorsteherdrüse, gemeinhin als Prostata bekannt. Diese wird meist durch die Einführung eines Fingers in den Po solange sexuell gereizt, bis es zur Ausscheidung von Prostatasekreten kommt. Viele Männer beschreiben einen so herbeigeführten Orgasmus als außergewöhnlich stark. Nicht von ungefähr wird die Prostata auch als männlicher G-Punkt bezeichnet.
Der Analorgasmus bei der Frau
Frauen haben zwar anatomisch bedingt etwas schlechtere Chancen auf einen Analorgasmus, jederzeit möglich ist er aber auch bei ihnen. Bei Frauen gibt es sogar den Vorteil, dass es drei verschiedene Methoden gibt, mit denen sie zum analen Orgasmus gebracht werden können. Und man kann diese drei Methoden auch miteinander kombinieren. Im Idealfall lassen sich alle drei Techniken gleichzeitig anwenden.
Ähnlich wie bei Männern können auch Frauen durch die Penetration ihres Allerwertesten zum Höhepunkt geführt werden. Dies kann durch einen Penis geschehen, aber auch durch die Anwendung bestimmter Sextoys, wie etwa einem Dildo oder einem Butt-Plug.
Aber auch beim Analverkehr kann der Kitzler der Frau ins Spiel gebracht werden. Wird dieser beim Analverkehr stimuliert, kann die Frau ebenfalls einen Analorgasmus erleben. Gleiches gilt für den G-Punkt, dessen Existenz zwar umstritten ist, der aber bei vielen Frauen für ganz besondere sexuelle Hochgefühle sorgt. Auch er kann beim Analsex einbezogen werden, was einen analen Orgasmus für eine Frau nochmals besonders aufregend machen kann.
Beim Analorgasmus entscheidet nicht das Ob, sondern das Wie
Wie eingangs erwähnt können sowohl Männer, als auch Frauen einen Analorgasmus erleben. Allerdings ist hier jeder Mensch individuell veranlagt. Dies betrifft sowohl die Methode, mit der der Analverkehr vollzogen wird, als auch das Tempo und die Härte des Eindringens in den After.
Hier gibt es kein Richtig und kein Falsch, da jeder für sich selbst erfahren muss, in welcher Stellung er einen Analorgasmus am besten erleben kann. Ebenso kommt es darauf an, womit der Anus penetriert wird. Während manche ein hartes männliches Glied bevorzugen, haben andere lieber einen Dildo oder einen Finger in sich drin.
Auch das Tempo und die Härte, mit dem der anale Orgasmus bewirkt werden soll, kann sehr verschieden sein. Während einige es bewusst sehr schnell und hart mögen, bevorzugen andere lieber ein langsames und behutsames Vorgehen. Es ist also wichtig, dass man individuell auf den jeweiligen Partner eingeht.
Wichtig ist in jedem Fall auch, dass man entspannt ist und sich voll auf den Analorgasmus einlassen kann. Wenn man zu verkrampft ist, unter Stress steht oder den Orgasmus um jeden Preis erzwingen will, wird er meist weniger intensiv oder er bleibt gar gänzlich aus.
Insofern sollte man einen Ort wählen, an dem man sich wohlfühlt und auch beim Sex voll aus sich heraus gehen mag. Dann steht einem Analorgasmus nichts mehr im Wege und man kann ihn in vollen Zügen auskosten.