Spirale ist ein umgangssprachlicher, übergeordneter Begriff für bestimmte Verhütungsmittel, die bei Frauen in der Gebärmutter platziert werden. Der Begriff Spirale wird dabei in der Medizin kaum verwendet. Hier spricht man stattdessen von einem Intrauterinpessar, abgekürzt IUP, oder einem Intrauterinsystem (IUS).
Die Spirale zählt heute zu den beliebtesten und meistgenutzten Verhütungsmethoden überhaupt und hat einen Pearl-Index von deutlich unter 1, wodurch die Spirale eines der sichersten Verhütungsmittel ist.
Die Kupfer-Spirale
Es gibt zwei grundlegende Arten einer Spirale. Das eine ist die Hormonspirale, das andere die Kupfer-Spirale bzw. Kupfer-Gold-Spirale. Die Kupfer-Spirale, deren Vorläufer bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden, besteht aus einem Kunststoffrahmen, der mit Kupfer oder einer Kupfer-Gold-Legierung umwickelt ist.
Die Kupfer-Spirale ist zwischen 2,5 und 4 Zentimetern groß, wird vaginal eingeführt und an der Gebärmutter einer Frau fixiert. Dank der variierenden Größen kann jede Frau die für sie passende Spirale erhalten.
Der Zusatz von Gold in der Spirale soll die Haltbarkeit des Kupfers verbessern und somit die Langlebigkeit der Spirale unterstützen. Um eine Spirale leichter aus der Vagina einer Frau entfernen zu können, sind oft dünne Rückholbänder an der Spirale angebracht.
Die Wirkung der Kupfer- bzw. der Kupfer-Gold-Spirale rührt aus den vorhandenen Kupferionen. Spermien, die in den Wirkungsbereich der Spirale eindringen, sprich Eileiter und Gebärmutter, werden durch die Kupferionen in ihrer Fortbewegung und Überlebensfähigkeit gestört. Zudem verhindert die Spirale, dass sich Spermien dauerhaft in der Gebärmutter oder im Eileiter festsetzen können.
Die Hormonspirale
Neben der Kupfer-Spirale ist die Hormonspirale die zweite Art von Spirale. Sie ist erst seit den 1990er-Jahren im Umlauf und von ihrem Aufbau und ihrer Größe her der Kupfer-Spirale sehr ähnlich.
Eine Hormonspirale besteht aus einer Halterung, mit denen die Spirale an der Gebärmutter angebracht wird, und einem dünnen Gehäuse aus Kunststoff. Wie die Kupfer-Spirale sind auch an einer Hormonspirale meist Rückholfäden angebracht, mit der die Spirale nach ihrer Verwendung wieder aus der Scheide der Frau entnommen werden kann.
In diesem Gehäuse befindet sich der Wirkstoff der Spirale, das Levonorgestrel, ein synthetisch geschaffenes Hormon, das aus der Spirale in gleichmäßig kleinen Mengen an die Umgebung abgegeben wird.
Das Levonorgestrel bewirkt, dass die Konsistenz des Schleims am Gebärmutterhals dickflüssiger wird, was die Durchlässigkeit für eindringende Spermien und deren Beweglichkeit deutlich herabsetzt.
Durch den Wirkstoff der Spirale werden darüber hinaus auch der Eisprung gehemmt und zum Teil auch unterdrückt und das Auftreten von Blut im Zuge der Menstruation wird vermindert.
Nachteile einer Spirale
Ungeachtet ihrer insgesamt guten Wirksamkeit als Verhütungsmittel ist die Spirale nicht frei von Kritik. Bei der Kupfer-Spirale kann es gerade in der ersten Wochen der Anwendung zu Infektionen kommen. Auch Abstoßungsreaktionen des Körpers gegenüber der Spirale und eine verstärkte Blutung während der Menstruation können vorkommen.
Abstoßungsreaktionen können ebenso bei der Hormonspirale auftreten, bei der zudem der eingesetzte Wirkstoff in den Blutkreislauf gelangt und dadurch eine ganze Reihe von Nebenwirkungen auslösen kann, insbesondere Kopf-, Bauch- und Beckenschmerzen und Entzündungen, aber auch seelische Folgen, wie Depression, Niedergeschlagenheit oder auch sexuelle Unlust.
Bei beiden Arten der Spirale kann es darüber hinaus passieren, dass beim Einsetzen der Spirale die Wand der Gebärmutter verletzt wird, dass die Spirale verrutscht oder dass die Rückholfäden in der Vagina verschwinden, was dann oft nur durch eine Operation korrigiert werden kann.
Entscheidend bei der Verwendung einer Spirale ist, dass sie von einem Gynäkologen für eine Frau als geeignet bewertet wird, und dass der Gynäkologe sie auch selbst fachmännisch einsetzt.