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Spanner

Spanner

Spanner ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen Voyeur, also eine Person, die dadurch sexuell erregt wird, indem sie andere Personen bei sexuellen Aktivitäten, beim Ausziehen der Kleidung oder nackt beobachtet.

In den meisten Fällen agiert ein Spanner heimlich und die beobachteten Personen wissen nicht, dass sie gerade beobachtet werden. Es gibt aber auch den Fall, dass den beobachteten Personen bewusst ist, dass ihnen gerade jemand zuschaut. Oftmals erleben diese Personen dann auch einen sexuellen Lustgewinn dadurch, dass sie beobachtet werden. Diese Menschen, die gewissermaßen den Gegenpol zu einem Spanner bilden, bezeichnet man als Exhibitionisten.

Der heimlich agierende Spanner

Spanner sind grundsätzlich an vielen verschiedenen Orten aktiv. So beobachten sie von der eigenen Wohnung aus Nachbarn bei sexuellen Handlungen, beim Ausziehen oder Nacktsein, zum Beispiel beim Sonnenbaden.

Im öffentlichen Raum suchen Spanner gerne Strände, vor allem FKK-Strände, Parks, Badeseen oder Schwimmbäder auf, um dort Menschen in spärlicher Kleidung oder gänzlich nackt betrachten zu können.

Aber auch die Umkleidekabinen von Kaufhäusern oder öffentlich zugängliche Toiletten können Orte sein, die Spanner für die Ausübung ihrer Leidenschaft besuchen.

Als Hilfsmittel verwenden Spanner gerne Ferngläser, damit sie die von ihnen beobachteten Personen noch besser sehen können. Zur Speicherung des Gesehenen ziehen viele Spanner auch Foto- und Videokameras bzw. Smartphones mit Kamera zu Hilfe.

Auch wenn das Phänomen des Voyeurismus bei beiden Geschlechtern vorkommt, sind die meisten Spanner Männer, die beobachteten Personen dagegen zumeist Frauen.

Die meisten Spanner gehen ihren Handlungen im Verborgenen nach. Der Grund ist, dass die meisten Spanner nicht möchten, dass sie als Spanner erkannt werden. Daher sorgen sie dafür, dass sie während des Beobachtens anderer selbst nicht bemerkt und gesehen werden können.

Beim Beobachten anderer an einem Fenster schützen sich Spanner daher durch komplett ausgeschaltetes Licht oder andere Sichtschutzmaßnahmen. An öffentlichen Plätzen suchen sich Spanner einen Ort aus, an dem sie von außen nicht oder nur äußerst schwierig wahrgenommen werden können, zum Beispiel ein Gebüsch in einem Park.

Offene Angebote für Spanner

Die Freude am Betrachten anderer Menschen beim Ausziehen oder Nacktsein wird schon seit langem durch diverse kommerzielle Angebote bedient. Zu diesen Angeboten gehören insbesondere Peep-Shows, aber auch Striptease- und Table-Dance-Darbietungen. Auch in der Pornografie wird die Lust am Spannen durch zahlreiche Filme und Videos bedient.

Darüber hinaus haben sich viele Orte dahingehend etabliert, dass Spanner und Exhibitionisten dort aufeinander treffen können. Zu diesen Orten gehören insbesondere Parkplätze, die als Sex-Treffpunkte dienen. Vielen Besuchern, die hier Sex haben, ist voll bewusst, dass sie von Spannern beobachtet werden, was ihnen bei der Ausübung sexueller Aktivitäten einen ähnlichen sexuellen Lustgewinn bereitet, wie den Spannern das Zuschauen.

Rechtliche und psychologische Aspekte der Spanner

Andere Menschen bei sexuellen Handlungen, beim Entkleiden oder nackt zu beobachten stellt grundsätzlich keine Straftat dar.

Strafrechtliche Folgen drohen einem Spanner nur dann, wenn er von der von ihm beobachteten Person ohne deren Zustimmung in deren Wohnung oder einem anderen geschützten Bereich Bild- und Tonaufnahmen macht, ganz gleich, ob er diese Aufnahmen nur für sich behält oder auch anderen zugänglich macht.

Psychologisch betrachtet stellen Spanner zunächst keine Besonderheit dar. Die Freude daran, anderen Menschen beim Sex zuzuschauen oder sie nackt zu sehen, ist bei nahezu allen Menschen vorhanden und somit auch nichts, was medizinisch oder psychologisch als bedenklich einzustufen wäre.

Bedenklich ist lediglich, wenn die Lust am Spannern zwanghafte Züge annimmt und der Betroffene ohne die Ausübung seiner Leidenschaft nur noch unter großem Leidensdruck weiterleben kann. Hier ist in jedem Fall die Inanspruchnahme einer Therapie anzuraten.

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