Eine Portiokappe ist ein Verhütungsmittel für Frauen. Die Portiokappe gehört zu den so genannten Barriereverhütungsmethoden, bei denen ein Kontakt von männlichen Samen- und weiblichen Eizellen verhindert werden soll.
Die Portiokappe als Methode der Empfängnisverhütung fand bereits im 19. Jahrhundert Verwendung, was durch medizinische Beschreibungen der Portiokappe belegt ist.
Die Portiokappe wird auch als Muttermundkappe oder Gebärmutterhalskappe bezeichnet. Sie hat eine ähnliche Funktionsweise wie ein Diaphragma. Die Portiokappe wird vaginal eingeführt und auf die Portio geschoben. Dies ist der Teil der Gebärmutter, der in die Scheide einer Frau hineinragt. Dort kann sich die Portiokappe ansaugen und somit den Muttermund verschließen, wodurch ein Eindringen von Spermien unterbunden ist.
Es wird empfohlen, eine Portiokappe in Verbindung mit Gleitcreme zu verwenden, um eine bessere Einführung der Kappe zu erreichen. Auch sollte eine Portiokappe frühestens acht Stunden nach dem letzten Geschlechtsverkehr erst wieder entnommen werden. Vor der Entfernung einer Portiokappe soll zudem ein Spermizid angewendet werden, also ein Mittel, welches Samenzellen abtötet und somit eine Befruchtung zu vermeiden hilft.
Während Portiokappen früher aus härteren Kunststoffen oder sogar aus Metall bestanden, sind sie heute aus Latex oder Silikon gefertigt. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen. Dass es sie in unterschiedlichen Größen gibt, ist deshalb erforderlich, da die Portio von Frau zu Frau verschieden groß ist und daher stets eine Portiokappe in der passenden Größe angewendet werden muss.
Die Grundformen der Portiokappe sind die Prentif-Kappe, die Vimule-Kappe, die FemCap® und das Lea Contraceptivum®.
Während Portiokappen früher nur von einem Arzt eingesetzt wurden, können moderne Portiokappen auch selbst von Frauen eingeführt und auch wieder entnommen werden, obgleich Frauen empfohlen wird, sich hierfür umfassend beraten zu lassen.
Ein Nachteil der Portiokappe ist die Tatsache, dass sie nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Sie kann zwar verhindern,dass eine Frau schwanger wird, aber da sie nur den Muttermund verschließt, nicht aber die davor befindlichen Bereiche der Scheide, können hier beim Sex Ansteckungen möglich sein.
Um eine Ansteckung mit dem HIV oder anderen Erregern beim Geschlechtsverkehr zu verhindern, ist zur Portiokappe immer noch ein weiteres Verhütungsmittel notwendig.
Des Weiteren bemängeln manche Frauen, dass die Anwendung der Portiokappe zu umständlich sei.
Der große Vorteil der Portiokappe ist aber, dass sie für nahezu alle Frauen geeignet ist und den Zyklus einer Frau nicht beeinflusst. Insbesondere Frauen, die bestimmte andere Verhütungsmittel nicht vertragen, wie zum Beispiel die Anti-Baby-Pille oder die Spirale, können sehr gut auf die Portiokappe zurückgreifen.
Der Pearl-Index einer Portiokappe beträgt 6. Damit liegt die Portiokappe hinsichtlich ihrer Wirksamkeit gegen ungewollte Schwangerschaften im mittleren Bereich, verglichen mit anderen Methoden der Verhütung.