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Manga

Manga

Manga ist der Oberbegriff für japanische Comics, die sich durch eine besondere Zeichnungsart und spezielle Darstellungsformen der abgebildeten Figuren, Gegenstände und Landschaften auszeichnen.

Ein Manga kann Geschichten aus unterschiedlichen Themenwelten erzählen. Ein Manga ist meist auch dadurch gekennzeichnet, dass er für einen Comic vergleichsweise wenig Texte enthält und mehr vom Ausdruck der Bilder lebt. Nicht zuletzt dadurch werden im Stil des Manga auch eine Vielzahl erotischer Darstellungen publiziert.

Manga – Zum Begriff

Der Begriff Manga ist japanischer Herkunft und nur schwer direkt ins Deutsche zu übersetzen. Die Silbe „ga“ bedeutet schlicht und einfach Bild. Meist wird Manga mit dem Term „zwangloses bzw. ungezügeltes Bild“ übersetzt. Mittlerweile kann Manga im Japanischen aber auch einfach nur „Comic“ bedeuten.

Hierzulande werden mit Manga oftmals generell Comics japanischer Herkunft bezeichnet. Dies ist jedoch nicht ganz korrekt, da ein Manga immer auch durch eine ganze Reihe spezifischer Stilmerkmale gekennzeichnet ist. Daher können auch Comics, die nicht aus Japan stammen, aber eben jene Stilelemente aufweisen, als Manga bezeichnet werden.

Zur Geschichte des Manga

Die zeichnerische Darstellung von realen Ereignissen oder fiktiver Geschichten hat in Japan eine sehr lange Tradition. Erste Vorläufer des heutigen Manga sind bereits für die Zeit kurz nach dem Jahr 700 nach Christus nachweisbar.

Waren solche Zeichnungen anfangs noch Wandmalereien oder Holzschnitte, gewann seit dem 19. Jahrhundert das Papier als Medium immer mehr die Oberhand. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch das in Europa und Amerika aufkommende Verlagswesen, das auch in Japan mehr und mehr Einzug hielt. Mit der Zeit ließen sich die japanischen Zeichner auch von westlichen Darstellungen inspirieren und übernahmen sie in ihre Manga-Comics.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Popularität und die Ausbreitung des Manga in Japan rasant an. Heute sind Manga-Comics in millionenfacher Auflage in vielen Geschäften in Japan erhältlich. Manche Manga-Darstellungen werden dabei lange aufbewahrt, oft wird ein Manga aber auch nur einmal gelesen und dann gleich wieder weggeworfen. Die Gesamtauflage des Manga beträgt allein in Japan mehr als eine Milliarde Exemplare pro Jahr.

Auch in anderen Teilen der Welt ist der Manga inzwischen weit verbreitet und wird mittlerweile sogar als eigenständiges Genre anerkannt, mit dem sich Fachleute sogar auf Buchmessen beschäftigen. In der westlichen Welt werden inzwischen auch jährlich zweistellige Millionenumsätze generiert.

Arten des Manga

Den Manga gibt es heutzutage für alle Altersgruppen und für zahlreiche Themengebiete. Es gibt Manga-Comics für Kleinkinder, für Jugendliche, für Erwachsene und selbst für Senioren.

Auch für männliche und weibliche Leser gibt es speziell konzipierte Manga-Comics. Ein Manga kann dabei traditionelle japanische Themen, wie zum Beispiel die klassische Teezeremonie beinhalten, aber auch moderne Inhalte haben, wie etwa das Leben in der japanischen Großstadt von heute.

Die thematische Brandbreite des Manga ist mannigfaltig und in zahlreiche Unterkategorien untergliedert. Ein Manga kann dabei als klassischer Comic in Papierform erscheinen, seit ein paar Jahrzehnten ist der Manga aber auch als Zeichentrickfilm oder in Form von Videospielen für PC, mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets, oder Spielekonsolen sehr weit verbreitet.

Eine spezielle Form des Manga sind erotische Comic-Darstellungen, die nicht nur in Japan, sondern in vielen Teilen der Welt, gerade auch in der westlichen Welt, in den letzten Jahren enorm populär geworden sind.

Der Manga als erotischer Comic

Diese erotischen Manga-Formen sind ebenfalls in mehrere Unterkategorien gegliedert. So gibt es den Hentai, bei dem explizit pornografische Handlungen zwischen Heterosexuellen gezeigt werden. Daneben gibt es auch Darstellungen von lesbischem Sex, die als Yuri bezeichnet werden, und ebenso Darstellungen, die homosexuelle Handlungen zum Inhalt haben, die unter dem Begriff Yaoi zusammengefasst werden.

In Europa und den USA sind vor allem solche Comics beliebt, die junge Frauen bei sexuellen Handlungen zeigen. Charakteristisch ist hierbei die Verwendung des so genannten Kindchenschemas bei Frauen, bei dem Frauen mit kindlichem Gesicht und großen, rundlichen Augen gezeigt werden.

Ebenso werden die Körper der handelnden Personen in einer sexuell übersteigerten Weise gezeigt. Frauen sind dabei durch eine meist sehr schlanke Statur und meist auch eine extrem dünne Taille geprägt, während männliche Figuren oft durch unnatürlich breite Schultern bei relativ schmalen Hüften auffallen.

Die dargestellten sexuellen Handlungen umfassen dabei das gesamte Spektrum an erotischen Spielarten und Fetischen, darunter sogar solche, die als reale Darstellung illegal wären, wie etwa Inzest und sexuelle Handlungen mit minderjährigen Mädchen. Dies ist auch ein Grund, warum ein Manga aus Jugendschutzgründen nicht oder zumindest nicht offen verkauft werden darf.

Als Hauptvertriebsweg hat sich in den westlichen Ländern das Internet mit deutlichem Abstand vor allen anderen Medien durchgesetzt. Zahlreiche Anbieter bieten Manga-Comics frei oder gegen Entgelt zum Download an.

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