Lasziv

Lasziv ist eine Eigenschaft, die vor allem Frauen zugesprochen wird, bei der eine Person durch bestimmte Gesten oder Verhaltensweisen oder durch eine bestimmte Erscheinung auf eine andere Person sexuell anziehend oder aufreizend wirkt.

Lasziv zu erscheinen kann dabei versehentlich passieren, meist legt es eine Person aber gezielt darauf an, durch einen konkreten Gestus oder Habitus auf eine oder mehrere andere Personen als lasziv zu erscheinen.

Lasziv – Zum Begriff

Das heutige Wort lasziv entstammt dem lateinischen Ausdruck „lascivus“, der verschiedene Bedeutungen haben kann. Er kann zum einen mit ausgelassen oder mutwillig übersetzt werden, er kann aber auch unzüchtig, obszön oder wollüstig bedeuten, was die sexuelle Wirkung des Begriffs lasziv erklärt.

Der Begriff lasziv bzw. sein Hauptwort Laszivität entwickelten sich mit Beginn der deutschen Sprache an und festigten sich im Laufe der Zeit mehr und mehr als Ausdruck für meist weibliche Personen, die auf Betrachter subtil erotisch oder verrucht wirken.

Das Phänomen lasziv in der Kunst

Waren Darstellungen von Personen in lasziven Posen lange Zeit eher verpönt und ihre Darstellung als Ärgernis aufgefasst oder sogar verboten, begannen mit der Renaissance einige Maler und Zeichner damit, Frauen zu zeigen, die lasziv erscheinen.

Bekannte Darstellungen lasziver Frauen finden sich bei Malern verschiedener Länder und Epochen, hauptsächlich solcher aus Europa. Dabei wurden gezielt bestimmte Situationen, Posen oder Verhaltensweisen gewählt, durch die die jeweils abgebildete Frau auf den Betrachter sexuell inspirierend oder anrüchig wirkt.

Ist eine Person lasziv, löst sie in einem Betrachter oft Gedanken aus, nach denen sie für den Betrachter sexuell begehrenswert ist und als potenzieller Sexualpartner in Betracht kommt, was künstlerischen Darstellungen lasziver Menschen eine besonders starke Wirkung auf die Betrachter verleiht, vor allem auf männliche Betrachter, wenn Frauen auf den Bildern zu sehen sind.

Lasziv sein in den modernen Medien

Den immensen Effekt, den lasziv erscheinende Menschen auf andere ausüben können, machen sich auch die modernen Medien zunutze. So werden in zahlreichen Filmen lasziv wirkende Frauen eingesetzt, die einer Geschichte einen besonderen Reiz verleihen können und den Film durch ihre Erscheinung aufwerten bzw. für Männer interessanter zum Ansehen machen.

Neben Film und Fernsehen nutzt insbesondere auch die Werbung das Phänomen lasziv für ihre Zwecke. Darstellungen verführerisch wirkender Frauen in Werbespots, Annoncen oder Plakaten hinterlassen wegen ihrer erotischen Ausstrahlung einen stärkeren Eindruck bei möglichen Kunden und bleiben länger im Gedächtnis, was bewirken kann, dass ein Produkt mit lasziv angehauchter Werbung einen höheren Absatz findet.

Massiv nutzt auch die Musikindustrie die Laszivität für ihre Zwecke. So findet man heute zahlreiche Videoclips und Cover, auf denen weibliche Interpreten bewusst lasziv in Szene gesetzt werden. Durch diese Art der Präsentation der Künstlerinnen soll eine erhöhte Aufmerksamkeit erreicht werden, von der man sich eine Steigerung bei Plattenverkäufen oder Konzerttickets erhofft oder auch erhöhte Werbeeinnahmen durch die verbesserte öffentliche Präsenz in den Medien.

Lasziv in der Erotikbranche

Laszivität ist auch im Bereich der Erotik ein gerne und oft verwendetes Stilmittel. Während in der Pornographie meist auf laszive Darstellungen verzichtet wird und stattdessen die direkte, unverblümte Darstellung von nackten Körpern, Geschlechtsteilen oder sexuellen Handlungen im Vordergrund steht, sind etwa im Bereich der Soft-Erotik zahlreiche Frauen in Darstellungen zu finden, die als lasziv gewertet werden können.

Mit lasziv wirkenden Darstellern soll auf Fotos oder Videos ein eher subtiler sexueller Reiz bei den Betrachtern ausgelöst werden. So beginnen viele erotische Videos mit Frauen in lasziven Posen oder Situationen, um eine erste Lust beim Zuschauer zu wecken, und steigern sich dann mit immer schnelleren und drastischeren Darstellungen der Frauen oder sexueller Aktivitäten.