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Keuschhaltung

Die Keuschhaltung bezeichnet eine Spielart des BDSM, in der es um die Orgasmuskontrolle bzw. den Orgasmusentzug des jeweiligen Partners geht. Der Orgasmus wird über längere Zeit oder auch komplett verwehrt, wodurch beim jeweiligen Partner das Lustempfinden gesteigert wird.

Die sadistische Komponente liegt darin, das der Partner oder die Partnerin sexuell immer wieder mental angeheizt wird, zum Beispiel durch Tease and Denial, der eigentliche sexuelle Akt aber letztendlich verweigert wird.

Hilfsmittel für die Keuschhaltung

Für die Keuschhaltung gibt es je nach Geschlecht verschiedene Hilfsmittel. Allgemein bekannt ist natürlich der Keuschheitsgürtel für die Frau, der verhindern soll, dass sich die Frau heimlich selbst berührt oder ihr Bedürfnis nach einem Orgasmus anderweitig befriedigt.

Der historische Ursprung des Keuschheitsgürtels liegt weit zurück. In frühen Zeiten des Mittelalters sollte damit verhindert werden, dass sich in der Abwesenheit des Herrschers, zum Beispiel auf einem Feldzug, die Ehefrau einen Liebhaber nimmt. Dies diente auch dazu, dass kein Spross auf den Thron gelangen konnte, der nicht unmittelbar vom Herrscher abstammte.

Für Männer gibt es ebenfalls Hilfsmittel zur Keuschhaltung. Der sogenannte Peniskäfig ist ein probates Mittel, dass bei dieser Art von Spielen gerne eingesetzt wird. Der Peniskäfig umschließt dabei den Penis des Mannes in einer derartigen Form, dass eine Erektion nicht mehr möglich ist.

Sexuelle Gründe für die Keuschhaltung

Bei sexuellen Spielen zum Thema Keuschhaltung geht es meist um einen Lustgewinn. Dieser Lustgewinn entsteht dadurch, dass der Orgasmus immer wieder verweigert wird. Anders als bei Tease & Denial ist hier der Zeitraum wesentlich länger.

Während Tease and Denial nur innerhalb einer Session oder Sitzung angewendet wird, wird die Keuschhaltung meist über mehrere Tage oder gar Wochen angewendet. So staut sich sexuelle Energie auf, die bei seiner finalen Entladung wesentlich intensiver zu spüren ist.

Andere nicht sexuelle Gründe für die Keuschhaltung

Die Keuschhaltung aus nicht sexuellen Gründen hat meist moralische, ethische oder religiöse Gründe. In einigen Kulturkreisen gilt die Jungfräulichkeit als Symbol für Reinheit und Anstand. Erst mit der Ehe ist es dann erlaubt, sexuell aktiv zu werden. Dies betrifft jedoch in erster Linie die Frauen. Bei Männern gilt das zwar ebenso, wird in der Praxis aber meist anders gehandhabt.

Aus ethischen oder moralischen Gründen ist die Keuschhaltung bzw. Keuschheit meist selbstbestimmt. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Dies kann bei einer gesundheitlichen Sicht beginnen, aber auch in dem Wunsch bestehen, einem gewissen Ideal zu entsprechen.

Gesundheitliche Bedenken bei der Keuschhaltung

Aus gesundheitlichen Gründen ist eine gewisse Zeit der Keuschhaltung nicht bedenklich. Ein Verzicht auf sexuelle Aktivität im engeren Sinne kann ohne Probleme betrieben werden.

Bei der Verwendung von Hilfsmitteln sieht es allerdings anders aus. Sowohl Peniskäfige, als auch Keuschheitsgürtel sollten so konstruiert sein, dass es nicht zu Stauungen der Durchblutung und zu Behinderungen bei der Reinlichkeit kommt. Die meisten Hilfsmittel die käuflich zu erwerben sind beachten dies und sind daher zu empfehlen. Hier sollten aber auf jeden Fall auch die Hinweise des Herstellers beachtet werden.

Bei selbst konstruierten Hilfsmitteln sollte man eher etwas vorsichtig sein. Gerade bei Keuschheitsgürteln für die Frau kann es zum Beispiel mangels einer ausreichenden Belüftung schnell zu Infektionen kommen oder Entzündungen kommen.

Aber auch bei Peniskäfigen besteht ein gewisses Grundrisiko. Daher empfehlen wir auf jeden Fall diese Hilfsmittel käuflich zu erwerben. Auch sind hier die Materialien meist so gewählt, dass das Infektionsrisiko möglichst geringgehalten wird.

Fazit

Die Keuschhaltung kann eine interessante Erfahrung sein. Insbesondere kann sie auch zur Desensibilisierung des Lustempfindens nützlich sein. Wenn es also nicht mehr so einfach ist, den Partner oder die Partnerin zu Reizen und sexuell anzuheizen. Durch die Phase der Keuschheit wird hier wieder eine gewisse Grundsensibilisierung hergestellt.

Darüber hinaus ist die Keuschhaltung auch mal ein etwas anderes Spiel, das für etwas Abwechslung im Ehebett sorgen kann. Aber bitte, sprecht es vorher ab und haltet euren Partner oder eure Partnerin nicht ohne dessen Wissen hin. Das führt in den allermeisten Fällen eher zu Frust, statt zu Lust.

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