Die Große Freiheit ist eine Straße im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Sie ist vor allem für ihre Nachtclubs und Diskotheken bekannt, durch die sie neben der Reeperbahn eine der meistbesuchten Straßen ganz Hamburgs ist.
Gerade an Wochenenden tummeln sich in der Straße viele einheimische Besucher, aber auch für Touristen hat sich die Große Freiheit zu einem sehr beliebten Anziehungspunkt entwickelt.
Die Große Freiheit auf St. Pauli
Die Große Freiheit befindet sich im westlichen Teil von St. Pauli und ebenso nahe des westlichen Endes der Reeperbahn, zu deren berühmtesten Seitenstraßen sie gehört. Sie ist etwa 350 Meter lang und wird im Süden durch die Reeperbahn begrenzt, wo sich auch der Beatles-Platz befindet.
An ihrem nördlichen Ende mündet sie in die Paul-Roosen-Straße, die parallel zur Reeperbahn verläuft. In ihrer Mitte wird die Große Freiheit zudem von der Simon-von-Utrecht-Straße gekreuzt. Parallel zu ihr verläuft außerdem die ebenfalls sehr bekannte Talstraße.
Die Große Freiheit hat neben der Reeperbahn und der mit dieser verbundenen Straßen mehrere weitere bekannte Orte in ihrem Umfeld. Der Fischmarkt von St. Pauli bzw. das Elbufer sind nur gut 400 Meter von der Straße entfernt. Westlich der Straße befinden sich der Walter-Möller-Park und der Jüdische Friedhof Altona. Ebenfalls nicht weit entfernt sind das Millerntor-Stadion und das Heiligengeistfeld.
Die Große Freiheit und ihre Geschichte
An der Stelle, an der heute die Große Freiheit liegt, gab es bereits zuvor eine Straße. Die Große Freiheit entstand im Zeitraum von 1610 bis 1612 in der damals noch von Hamburg unabhängigen Stadt Altona.
In dem Gebiet wurde Anfang des 17. Jahrhunderts eine besondere Wirtschaftszone geschaffen, die im Volksmund als „Freiheit“ bekannt wurde, wodurch die heutigen Straßen Große Freiheit und die parallel verlaufende Kleine Freiheit ihre Namen erhielten.
Das Besondere an dieser Wirtschaftszone war, das sich hier Handwerker niederlassen konnten und zwar unabhängig davon, welcher Religion sie angehörten oder bei welcher Zunft sie Mitglied waren. Dadurch konnten sich hier unter anderem auch Angehörige der Glaubensgemeinschaft der Mennoniten ansiedeln, die hier sogar ein Kirche für sich errichtet hatten.
Mit dem so genannten „Groß-Hamburg-Gesetz“ von 1938 wurde die Große Freiheit dann ein Teil Hamburgs. In den 1940er-Jahren wandelte sich die Große Freiheit von einer Straße, die durch Handwerker dominiert wurde, zu der heute bekannten Vergnügungsmeile.
In der Straße wurden mehrere Nachtclubs eröffnet, in denen man Striptease-Shows besuchen konnte. Später wurde in manchen Einrichtungen sogar Sex live auf der Bühne gezeigt. Clubs wie das Safari oder das Salambo wurden rasch auch über Hamburg hinaus öffentlich bekannt.
Um 1960 wurde die Große Freiheit auch zu einem wichtigen Szenetreff für die aufkommende Popmusik. Im Indra-Club, dem Kaiserkeller und dem legendären, ehemaligen Star-Club traten zahlreiche junge Bands und Musiker auf, darunter auch die Beatles, die 2008 mit einem eigenen Beatles-Platz einschließlich Denkmal am Südende der Großen Freiheit gewürdigt wurden.
Die Große Freiheit heute
Heute ist die Große Freiheit ein etablierter Ort im Hamburger Nachtleben und lockt zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland an. Zahlreiche Leuchtbanner, von denen einige sogar die Straße überspannen, prägen die Straße und geben ihr ein sehr besonderes und markantes Erscheinungsbild.
Bekannte Etablissement sind heute zum Beispiel das Dollhouse, in dem man Striptease-Shows ansehen kann, oder die Große Freiheit 36, eine sehr beliebte Diskothek. Auch der Kaiserkeller, die Olivia-Jones-Bar und das Grünspan sind beliebte Anlaufpunkte im heutigen Hamburger Nachtleben. Daneben sind das mennonitische Pfarrhaus und die Pfarrei St. Joseph weitere Sehenswürdigkeiten der Straße.
Die Große Freiheit ist regelmäßig Gegenstand von Berichten in den Medien und war mehrfach auch schon Schauplatz für Film- und Fernsehproduktionen, darunter der berühmte Kinofilm „Große Freiheit Nr. 7“ von 1944 mit Hans Albers.