Eine Erektionsstörung, auch Potenzstörung oder erektile Dysfunktion genannt, ist das Unvermögen eines Mannes, eine Erektion zu bekommen. Bei einer Erektionsstörung ist ein Mann über längere Zeit nicht dazu in der Lage, seinen Penis in einen ausreichend erigierten Zustand zu versetzen, um Sex mit einer Frau oder einem anderen Mann haben zu können. Die einmalige oder kurzfristige Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen, gilt nicht als Erektionsstörung.
Die Erektionsstörung gehört zu den häufigsten Ursachen für sexuelle Abstinenz. Die Wahrscheinlichkeit unter ihr zu leiden steigt mit zunehmenden Alter. Unter jungen Männern sind nur wenige Prozent von einer Erektionsstörung betroffen, in der Altersgruppe der über 70-jährigen Männer, leiden zwei von drei Männern unter einer Erektionsstörung bzw. an Impotenz.
Gründe für eine Erektionsstörung
Eine Erektionsstörung kann körperliche und psychische Gründe haben. Oft basiert sie auf mehreren Ursachen. Bei jüngeren Männern überwiegen meistens die psychischen Gründe, bei älteren Männern die körperlichen.
Zu den psychisch bedingten Gründen gehören insbesondere Stress und Angstzustände. Gerade die Sorge, beim Sex zu versagen, ist ein sehr häufiger Grund für eine Erektionsstörung.
Auch einschneidende Erlebnisse, wie die Trennung von einem Partner, der Verlust eines Menschen oder eines Arbeitsplatzes, kann einer Erektionsstörung Vorschub leisten. Ein geringes Selbstwertgefühl und ein generell schwieriges Verhältnis zur eigenen Lebenssituation sind ebenfalls häufige Gründe.
Zu den körperlichen Ursachen gehören weit verbreitete gesundheitliche Beeinträchtigungen. Hierzu zählen unter anderem Diabetes, Bluthochdruck oder Schädigungen an den Blutgefäßen und am Schwellkörper.
Hinsichtlich der Lebensführung ist auch die Einnahme von Suchtmitteln eine häufige Ursache von Erektionsstörungen, wie etwa Alkohol, Tabak oder Drogen. Auch das Einnehmen bestimmter Medikamente kann ein Grund sein.
Hinzu kommt eine Vielzahl weiterer gesundheitlicher Beschwerden, wie zum Beispiel ein Mangel am männlichen Geschlechtshormon Testosteron, Verengungen oder Verkalkungen der Blutgefäße, Schädigungen der Wirbelsäule, des Rückenmarks oder bestimmter Nerven, Probleme mit der Prostata oder dem Darm oder körperliche Veränderungen in Folge von Operationen.
Die richtige Erkennung einer Erektionsstörung
Einen verlässlichen Befund darüber, ob eine Erektionsstörung vorliegt, kann nur ein Arzt geben. Bei einem Verdacht auf eine Erektionsstörung sollte daher nicht nur der Hausarzt, sondern auch ein Urologe aufgesucht werden, der eine eingehende Untersuchung vornehmen kann. Ergänzend können auch Nervenärzte, Psychologen oder Psychotherapeuten einbezogen werden, um mögliche psychische Ursachen zu ergründen.
Im Rahmen von Patientengesprächen können letztere ergründen, ob der Betroffene bestimmte seelische Merkmale aufweist, die als Ursache für die Erektionsstörung in Frage kommen.
Körperliche Ursachen können durch die Entnahme von Blut ermittelt werden, um eventuelle hormonelle Störungen aufzudecken. Mittels Ultraschalluntersuchungen können zudem Schädigungen im Körper identifiziert werden.
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe spezieller Methoden, mit denen eine Erektionsstörung diagnostiziert werden kann. Zu diesen Methoden zählen unter anderem Tumeszenz- und Rigiditätsmessungen, Elektromyogramme oder die Pharmakophalloarteriographie.
Behandlungsmöglichkeiten einer Erektionsstörung
Basiert eine Erektionsstörung auf psychischen Gründen, wird meist eine Psychotherapie bewilligt, durch die in mehreren Sitzungen die Probleme des Betroffenen aufgearbeitet werden.
Liegen die Ursachen der Erektionsstörung eher im körperlichen Bereich, werden oft Medikamente verschrieben. Am häufigsten werden dabei die so genannten PDE-5-Hemmer verordnet, die aus unterschiedlichen Substanzen hergestellt werden können und zu denen auch das berühmte Viagra zählt, das wohl berühmteste Mittel zur Bekämpfung einer Erektionsstörung.
Liegen schwerwiegende körperliche Probleme vor, die eine Erektionsstörung verursachen, kann auch ein operativer Eingriff vorgenommen werden. Bei solchen Operationen können auch Prothesen eingesetzt werden, durch die künftig die Erektionsfähigkeit des Betroffenen verbessert werden kann.
Darüber hinaus gibt es technische Produkte, die helfen können, eine Erektionsstörung zu lindern. Die bekanntesten Produkte dieser Art sind Penispumpen, die durch Unterdruck helfen, eine Erektion zu bekommen.