„Heute habe ich wieder Bock in den Puff zu gehen!“ Diesen Satz denken sich ohne Zweifel viele Männer von Zeit zu Zeit. Wenn die wüssten, was sie da für einen seltsamen Gedanken in ihrem Kopf haben, zumindest, wenn man nach der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs Puff geht.
Beim Wort Puff denkt man heute sofort an ein Bordell oder ein Laufhaus. Da kann man hingehen und sich mit dem nötigen Kleingeld eine tolle Frau aussuchen und mit ihr Sex haben oder sich anderweitig von ihr verwöhnen lassen. Der Begriff Puff hat aber zunächst einmal gar nichts damit zu tun, dass Männer zu Frauen gehen, die sich dann für Sex bezahlen lassen.
Aber der Reihe nach: Woher kommt nun dieses zunächst einmal etwas seltsam anmutende Wort „Puff“? Der Begriff hat seinen Ursprung im 12. Jahrhundert nach Christus und tauchte lange Zeit nur im Zusammenhang mit einem damals sehr beliebten Würfelspiel auf, dem Wurfzabel. Dieses Spiel ist in anderen Ländern auch als Trictrac bzw. Tricktrack bekannt und kann als eine Art Vorgängerversion des heutigen Backgammon angesehen werden.
Das Wort Puff leitet sich ab vom italienischen Wort „buffo“, was so viel wie Windstoß bedeutet. Mit diesem Ausdruck wurde beim Wurfzabel der Klang der Würfel bezeichnet, wenn diese nach dem Wurf auf dem Spielbrett aufschlugen. Das Wort Puff ist also ursprünglich nur eine Bezeichnung für ein bestimmtes Geräusch.
Wie konnte der Begriff Puff dann aber einen solchen Bedeutungswandel erleben? Auch dies geschah einfacher, als man sich vorstellen mag.
Der Wurfzabel wurde gerne von Männern und Frauen gemeinsam gespielt und zwar am häufigsten in Badehäusern. Diese Badehäuser wurden im Volksmund nach und nach immer öfter Bordelle oder Freudenhäuser genannt. Und tatsächlich wandelten sich die Bade- bzw. Freudenhäuser zu Orten, an denen auch in früheren Jahrhunderten der Prostitution nachgegangen wurde.
Da nun das populäre Würfelspiel im Volksmund anstatt mit seinem richtigen, originären Namen Wurfzabel immer häufiger als Puff bezeichnet wurde und auch das Spielbrett beim Wurfzabel als Puffbrett bekannt war, verbreitete sich mehr und mehr die Redewendung, man ginge zum Puff. Hiermit war aber zunächst wirklich nur das Würfelspiel gemeint, bei dem man sich amüsieren wollte.
Erst im Laufe der Zeit verwandelte sich die Redensart „in den Puff gehen“ zunehmend in ein Synonym für den Besuch eines Bordells, in dem man mit Frauen käuflichen Sex hat. Dass man in den Puff geht hat sich dann schlicht und einfach bis in unsere heutige Zeit als gängige Bezeichnung für den Bordellbesuch behauptet.