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Syphilis auf neuem Höchststand

Syphilis auf neuem Höchststand

Momentan ist ja recht viel vom Robert Koch Institut (RKI) zu lesen. Allerdings eher zum Thema Corona. Was dabei so ein bisschen aus dem Blickfeld geraten ist, ist der Umstand, dass die Geschlechtskrankheit Syphilis anscheinend wieder um sich greift und in 2019 einen neuen Höchststand erreicht hat.

Laut Epidemiologischem Bulletin 49/2020 (rki.de) vom 03. Dezember 2020 haben sich in 2019 fast 8.000 Menschen mit der Syphilis infiziert. Das ist die höchste Zahl an Infektionen seit Erlass des Infektionsschutzgesetztes (IfSG) im Jahre 2000. Die Syphilis ist nach dem Infektionsschutzgesetz nichtnamentlich meldepflichtig, so dass man die Verbreitung im Auge behalten kann.

Aktuelle Zahlen

Die Infektionen werden wie wir es auch von Corona her kennen pro 100.000 Einwohner gemessen. Wie immer gibt es auch hier regionale Unterschiede. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 9,5 Fällen pro 100.000 Einwohner.

Am stärksten betroffen ist Berlin mit 39,7 Fällen pro 100.000 Einwohner. Aber in Berlin geht ja auch immer ziemlich die Post ab. Was aber besonders auffällt ist der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, im dem fast 93 Fälle pro 100.000 Einwohner auftreten. Ob das allerdings an der Nähe zum Reichstagsgebäude liegt, der ja direkt nebenan in Tiergarten (Mitte) steht, ist natürlich rein spekulativ. Aber dort treibt man es ja bekanntlich auch mal ganz besonders doll… 😉

Was ist die Syphilis?

Die Syphilis, auch harter Schanker genannt, ist eine durch Bakterien verursachte Geschlechtskrankheit. Sie wird in erster Linie beim Sex, aber auch durch Blut übertragen. Unbehandelt ist die Syphilis recht gefährlich, da sie langfristige Schäden am Gehirn und an den Blutgefäßen verursachen kann.

Symptome der Syphilis

Die Symptome sind je nach Stadium anders. Zunächst bilden sich da, wo die Bakterien in die Haut oder auch Schleimhaut eingedrungen sind kleine Geschwüre. Dies ist in der Regel drei bis vier Wochen nach der Ansteckung der Fall. Diese Geschwüre sondern ein farblose hochansteckende Flüssigkeit ab. Nach etwa vier bis sechs Wochen verschwinden diese Geschwüre wieder, weshalb die Krankheit oft ignoriert wird.

Acht bis neun Wochen nach der Ansteckung kommt es zu grippeartigen Beschwerden. Nach etwa zehn Wochen tritt meistens ein Hautausschlag auf, der aber keinen Juckreiz aufweist. Dieser Hautausschlag heilt nach ungefähr vier Monaten wieder ab und tritt danach immer mal wieder auf.

Erfolgt bis hierhin keine Behandlung, verbreitet sich der Erreger im ganzen Körper und befällt auch die inneren Organe. Schwere Schädigungen des zentralen Nervensystems können ebenfalls eintreten. Die Syphilis ist also kein Spaß und sehr ernst zu nehmen.

Syphilis wird mit einem Antibiotikum behandelt

Die Syphilis zu heilen ist eigentlich gar nicht so kompliziert. Sie wird mit einem Antibiotikum behandelt, das meist über eine Dauer von zehn bis vierzehn Tagen verabreicht wird. Ist doch gar nicht so wild, oder? Und dann kann es auch wieder richtig rund gehen.

Kondome senken das Infektionsrisiko bei Syphilis

Kondome und Safer Sex senken das Infektionsrisiko auch bei der Syphilis. Durch das Kondom gibt es keinen unmittelbaren Kontakt der Schleimhäute miteinander. Und so können auch die Bakterien nicht direkt übertragen werden.

Allerdings kann dies über einen indirekten Weg schon erfolgen, zum Beispiel durch Oralverkehr, also etwa beim Blowjob oder Lecken, aber auch durch das Fingern oder ähnliche Spielchen. Und seien wir doch mal ehrlich, wer fast sich gegenseitig beim Sex nicht gerne an?

Fazit

Die Syphilis ist eine ernste Krankheit, die man nicht unterschätzen sollte. Sie kann aber gut und einfach behandelt werden. Daher sollte man bei den ersten Anzeichen einer Syphiliserkrankung auch direkt zum Arzt gehen. Wie übrigens bei jeder anderen Krankheit auch, insbesondere beim Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit.

Wer mehr über Geschlechtskrankheiten wissen möchte, dem empfehlen wir als erstes einmal hier vorbeizuschauen: „Verzeichnis sexuell übertragbarer Krankheiten“. Im konkreten Verdachtsfall empfehlen wir aber dringend einen Arzt oder eine Ärztin eures Vertrauens aufzusuchen. Mit Geschlechtskrankheiten ist nicht zu spaßen. Und je eher ihr euch behandelt lasst, desto früher könnt ihr wieder Spaß haben! 😉

 

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