In der letzten Zeit sorgt ein vermeintlich neues Phänomen im Internet für einigen Wirbel. Es handelt sich um das OMG-Syndrom, das übergroße Penisse beschreibt.
OMG steht hierbei nicht etwa für den englischen Ausruf „Oh my god“, auch wenn dies sicherlich vielen Frauen beim Anblick eines Riesendödels in den Sinn kommen mag, sondern für die Bezeichnung Opulente-Männliche-Genitalien-Syndrom.
Was ist hierunter zu verstehen? Der Begriff entstammt dem Buch „Leben mit einem großen Penis“ der beiden Autoren Richard Jacob und Owen Thomas.
Als Mann mag man zunächst denken, was denn bei einem Johnny in Übergröße so schlecht sein soll. Die meisten Männer denken schließlich, dass etwas mehr Länge niemals schaden könnte.
In dem Buch wird hingegen beschrieben, was Männer, die einen Riesenpenis haben, so alles zu erleiden haben.
Mit Riesenpenissen sind hier Penisse von deutlich über 20 Zentimetern Länge und einem Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern gemeint, die übrigens nur bei wenigen Prozent aller Männer weltweit vorkommen.
Nach Auffassung der Autoren seien Penisse dieser Dimension nachteilig. Sie würden beim Sex zu Verletzungen der Frau führen, beispielsweise der Gebärmutter oder der Vagina. Ebenso geben die Autoren Tipps für die Behandlung solcher Gemächte und empfehlen bei Verletzungen Wasserstoffperoxid als Heilmittel.
Wir wollten der Sache auf den Grund gehen und hörten uns unter Experten um, die die in dem Buch genannten Phänomene so nicht bestätigen können.
Zunächst raten die Experten dringend davon ab, einen wunden Penis mit Wasserstoffperoxid zu behandeln, da diese Flüssigkeit Ätzungen hervorrufen kann und daher genau das Gegenteil einer wirksamen Heilung herbeiführen kann.
Auch die These, dass übergroße Penisse zu Verletzungen bei Frauen führen können, wird von den Fachleuten so nicht unbedingt geteilt. Zwar sind Penisse, die über 20 Zentimeter lang sind, länger als die allermeisten Vaginas, die nur selten Längen von mehr als 15 Zentimetern erreichen, aber gefährlich für die Frau muss dies trotzdem nicht werden.
Zum einen kann es jeder Mann vermeiden, bis zum Anschlag in die Scheide der Frau einzudringen, zum anderen resultieren Verletzungen der Scheide fast immer, daraus, dass die Scheide wundgerieben wird, weil sie nicht feucht genug ist und auch kein Hilfsmittel, wie etwa Gleitcreme verwendet wird.
Auch Verletzungen der Gebärmutter sind durch übergroße Penisse kaum möglich. Ähnlich wie die Vagina ist auch die Gebärmutter ein sehr dehnbares Organ, das nicht so einfach beschädigt werden kann.
Insofern darf das Buch eher als populärwissenschaftliches Werk eingeordnet werden, dessen Inhalte und Ratschläge man eher mit Vorsicht betrachten sollte.
Zwar hat man mit einem kleineren oder durchschnittlich großen Penis sicherlich weniger Probleme als ein Mann mit übergroßem Geschlechtsteil, aber Frauen ist nicht in erster Linie die Penisgröße wichtig, sondern wie ein Mann mit seinem besten Stück umzugehen weiß.
Übrigens: Den Begriff Opulente-Männliche-Genitalien-Syndrom gibt es in der Wissenschaft gar nicht. Auch er scheint ein von den Autoren eigens geschaffenes Kunstwort zu sein.
Wer sich das Buch dennoch antun möchte, vielleicht auch nur, um sein Bücherregal für Frauen interessanter zu machen, der findet hier den Link zum Werk:
» Leben mit einem großen Penis: Rat und Weisheiten für Männer, die außerordentlich gut ausgestattet sind