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Frauenfußball-WM in Kanada – Ein neues Sommermärchen?

Frauenfußball-WM in Kanada – Ein neues Sommermärchen?

Es kommt einem schon wieder so lange her vor, dabei ist noch nicht einmal ein Jahr vergangen, seit unsere Fußballer in Brasilien den Weltmeistertitel geholt haben. Was waren das für tolle Wochen: Sommer, Sonne und Spaß beim Fußball schauen, denn unsere Truppe leistete wirklich Großartiges und holte am Ende in einem spannenden Finale gegen Argentinien den WM-Pokal.

Nun ist wieder Fußball-WM, nämlich die der Frauen. Diese wird vom 6. Juni bis zum 5. Juli zum siebten Mal ausgetragen, und das in Kanada, einem Land, das im Männerfußball nur wenig Bedeutung hat, im Frauenfußball aber zu den erfolgreicheren Ländern zählt. Das Interesse am Frauenfussball ist dieses Jahr zwar geringer als im letzten Jahr bei den Männern, aber dabei kann man auch hier einiges erleben und gerade wir Deutschen haben allen Grund, auch dieses Mal unserer Mannschaft die Daumen zu drücken.

Frauenfußball ist besser als sein Ruf

Immer noch hört man hier und da Kritik und Genörgel, Frauen-Fußball sei wie Fußball in Zeitlupe. Zudem wird bemängelt, die Technik und das Passspiel seien bei den Frauen schwächer als bei den Männern.

Auch sonst gäbe es weniger fürs Auge, als es bei anderen Sportarten für Frauen der Fall sei. Beim Fußball würden die Frauen ja nicht so viel herzeigen, wie etwa beim Tennis oder gar beim Beachvolleyball.

Klar kann man bemängeln, dass das Tempo im Frauenfußball geringer ist als beim Männerfußball. Aber das ist in anderen Sportarten auch so. Trotzdem schaut man hier gerne zu, ohne sich darüber zu echauffieren. Oder kann sich jemand erinnern, dass bei Athletinnen wie Steffi Graf im Tennis, Franzi van Almsick im Schwimmen oder Magdalena Neuner im Biathlon derartige Kommentare aufkamen? Hier wird also eindeutig mit zweierlei Maß gemessen.

Und dass es beim Frauenfußball keine schönen Frauen zu bewundern gäbe, ist schlicht falsch. Zwar wirken die Trikots und Shorts nicht sonderlich sexy und es hat bislang noch keine deutsche Spielerin geschafft, sich als Star zu etablieren, aber in anderen Ländern gibt es einige Fußball-Damen, die auch neben dem Platz eine sehr gute Figur machen. Vor allem in den USA haben sich einige Spielerinnen, wie zum Beispiel Alex Morgan oder Hope Solo, mit ihrer Attraktivität und ihrem Sex-Appeal eine große Fangemeinde aufgebaut und sind dort als Models und Werbeträgerinnen sehr gefragt.

Deutschland ist auch im Frauenfußball eine Weltmacht

Ein weiterer Pluspunkt des Frauenfußballs ist die Tatsache, dass hier mehr Tore fallen, als bei den Männern. Dies machte unsere deutsche Mannschaft gleich in ihrem ersten Spiel bei der WM in Kanada sehr eindrucksvoll vor. Sie gewann gegen die Auswahl der Elfenbeinküste mit sage und schreibe 10:0 und übertraf damit zumindest vom Ergebnis das legendäre 7:1 der deutschen Männermannschaft im Halbfinale gegen Brasilien bei der WM im letzten Jahr.

Auch sonst haben wir Deutschen allen Grund, unserer Mannschaft die Daumen zu drücken. Deutschland kann nämlich einige ganz spezielle Errungenschaften vorweisen. Besonders imposant ist die Tatsache, dass Deutschland das einzige Land der Welt ist, dass Weltmeister sowohl im Männer-, als auch im Frauenfußball geworden ist.

Zwei Mal in Folge gewannen die deutschen die Frauenfußball-WM: 2003 im Finale gegen Schweden und 2007 gegen die Auswahl Brasiliens. Einzig bei der WM im eigenen Land 2011 mussten sich unsere Fußball-Frauen dem späteren Weltmeister Japan vorzeitig im Viertelfinale geschlagen geben und verpassten so den Titel-Hattrick.

Frauen-Fußball lohnt sich

Auch in diesem Jahr zählt die deutsche Mannschaft wieder zu den heißesten Anwärterinnen auf den WM-Titel. Zwar reichte es nach dem furiosen Auftaktsieg im zweiten Spiel nur zu einem 1:1, aber da ging es ja auch gegen einen der Mitfavoriten auf den Turniersieg, nämlich Norwegen. Und Deutschlands Männer sind bei der WM im letzten Jahr im zweiten Vorrundenspiel auch nicht über ein Unentschieden gegen Ghana hinausgekommen und wurden am Ende Weltmeister.

Drücken wir Silvia Neid und ihrer Mannschaft also die Daumen, dass es bei ihnen genauso klappt. Gute Spielzüge haben die deutsche wie auch die norwegische Mannschaft gezeigt und auch von anderen Top-Teams darf man dies im Laufe des Turniers noch erwarten.

Wer also wieder das sommerliche WM-Feeling erleben will und gerne die Bälle hüpfen sieht, wird bei der Frauenfußball-WM in Kanada definitiv seinen Spaß haben.

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